Wohnstätte möchte auf Büttner-Gelände bauen
Planungsausschuss: In Uerdingen könnte auf dem ehemaligen Büttner-Gelände schon bald ein Wohnquartier mit Mehrfamilienhäusern entstehen.
Der Planungsausschuss der Stadt hat den Startschuss für einen städtebaulichen Realisierungswettbewerb gegeben. Dieser dient als Grundlage für die weitere Entwicklung des Geländes entlang der Parkstraße und der Straße „An der Kesselschmiede“, das der Krefelder Wohnstätte gehört. Zum Wettbewerbsgebiet gehört auch das Grundstück westlich der Lange Straße gegenüber des Bahnhofs Uerdingen.
Es ist vorgesehen, eine direkte rad- und fußläufige Anbindung an den Stadtpark über das Plangebiet zu ermöglichen. Der Realisierungswettbewerb gibt vor, dass auf dem Plangebiet ein durchmischtes Quartier mit attraktivem Wohnungsmix und zeitgemäßem Wohnungsbau entworfen werden soll. Die gewerblich genutzten Gebäude an der Parkstraße 10 sollen in dieses Konzept integriert werden. Da die Wohnbebauung in der Nachbarschaft vor allem durch zwei bis drei geschossige Doppel- und Reihenhäuser geprägt ist, sollen auf dem Grundstück mehrgeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen, die sich in das Erscheinungsbild einreihen.
Nach einem ersten ermittelten Bedarf der Wohnstätte Krefeld könnten künftig so rund 15.000 Netto-Quadratmeter Wohnfläche bezogen werden. Bei einer Größe von durchschnittlich 75 Quadratmetern ergäbe das 200 Wohnungen. Diese sollen sowohl öffentlich gefördert als auch freifinanziert werden. Die Wohnstätte versucht, eine breite Mieterschaft zu erreichen: Ältere Mieter, die die Nähe zur Uerdinger Innenstadt schätzen, sollen durch Zwei-Zimmer-Wohnungen angesprochen werden. Ein-Zimmer-Wohnungen bieten Wohnfläche für Berufsanfänger, die beispielsweise vom Uerdinger Bahnhof pendeln. Und Drei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen schaffen Platz für Familien. Alle Wohnungen werden barrierefrei umgesetzt.
Obwohl das Plangebiet in direkter Nähe zum Stadtpark Uerdingen liegt, soll auch ein Freiraum- und Klimakonzept im Planungswettbewerb Beachtung finden. Die Wettbewerbsfläche ist aktuell stark versiegelt, sie soll perspektivisch an möglichst vielen Stellen entsiegelt und begrünt oder bepflanzt werden. Im Entwurf sollen sich außerdem Dachbegrünungen in Verbindung mit Photovoltaikanlagen wiederfinden. Die Stadt setzt außerdem auf Konzepte für Car-Sharing und E-Bike-Sharing.
Der ehemalige Standort der Büttner-Werke ist insgesamt rund 38.000 Quadratmeter groß und weist eine über 100-jährige Nutzungshistorie zu gewerblichen und industriellen Zwecken auf. Die damals auf dem Gelände ansässigen Büttner-Werke betrieben in der Historie Röhrendampfkesselbau und später Trockner- sowie Ventilatorenbau. Im Jahr 1966 übernahm die damalige Babcock & Wilcox AG die Aktienmehrheit und produzierte Großdampfkessel. Heute ist das Gelände vor allem durch viele alte Gewerbehallen geprägt.