Ingenhoven talkt mit Yogeshwar: „Wir bauen nicht für die Bösen“
Zur Eröffnung der Betonsilos der Plange-Mühle diskutierten der Architekt und der Journalist über die Möglichkeiten nachhaltigen Bauens und auch über den Kö-Bogen.
Das nächste Etappenziel ist erreicht: Nach den Holzsilos ist der Kostenpflichtiger Inhalt Umbau der Betonsilos der Plange-Mühle am Ende der Weizenmühlenstraße abgeschlossen. Hausherr und Architekt Christoph Ingenhoven, der mit seinem Büro im früheren Mühlengebäude sitzt, hat das 16-Millionen-Euro-Projekt am Freitag geladenen Gästen vorgestellt und mit Journalist Ranga Yogeshwar über „Bauen für eine grüne, gesunde und sichere Zukunft“ gesprochen.
Ingenhoven betonte die Größe der Aufgabe. Allein für den Ressourcenverbrauch Deutschlands bräuchte es drei Mal den Planeten Erde. Der Bau und Betrieb von Häusern spiele dabei eine entscheidende Rolle. Ihm gehe es als Architekt darum, „mit so wenig wie möglich, so viel wie möglich zu erreichen“ und dabei das Potenzial ökologischen Bauens auszureizen. Zudem wolle er stets etwas schaffen, was nicht gefordert war, etwa öffentliche Orte der Begegnung wie am Kö-Bogen, was trotz „extremer wirtschaftlicher Forderungen“ gelungen sei. Dabei gilt für Ingenhoven ein Wertekompass, für den er viel Applaus bekam. „Wir bauen nicht für die Bösen, weder in Saudi-Arabien, Russland oder China.
Yogeshwar erinnerte daran, dass Ingenhoven das Thema Nachhaltigkeit bereits seit 20 Jahren als Kernanliegen verfolge und mit seiner Architektur Beispiele gebe, zeige, wie es auch gehen könne und was möglich sei. Architektur können einen anderen Geist und eine andere Kultur prägen. Und dieser kulturelle Wandel habe aus Yogeshwars Sicht eine besondere Bedeutung für ein nachhaltigeres Leben.
Ingenhoven ergänzte, dass es zudem nicht ohne technologische Erfindungen und Kreativität gehen werde, die mehr gefördert und wertgeschätzt werden müssten. Um die Herausforderungen zu meistern brauche es Anstrengungen, die er mit den Vorbereitungen für die erste Mondlandung verglich.