Holz wasserfest machen – So gehts
Möbel, Fußböden und Hausfassaden aus Holz sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch stabil, solide und umweltfreundlich. Daher sind Holzbretter und Holzplanken aktuell ein sehr beliebter Baustoff. Allerdings ist es auch ein natürliches Baumaterial und daher vergänglich. Besonders durch Wasser oder hohe Luftfeuchtigkeit wird es in Mitleidenschaft gezogen: Es wird morsch und zerbricht schneller.
Dies können Sie verhindern, indem sie Ihre Fassade, Ihre Gartenmöbel, Ihre Holzdielen oder Ihr Küchenbuffet mit geeigneten Holzölen wasserfest streichen. Die Holzoberfläche bekommt so eine Schutzschicht, die Wasser und Feuchtigkeit nicht mehr eindringen lässt. Auf diese Weise haben Sie lange Freude an Ihrem Haus oder Ihren Möbeln und sparen ganz nebenbei auch Geld. Denn abgesehen von der Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Sonne sind Holzgegenstände nahezu unverwüstlich.
Holzoberflächen wasserfest machen: Welches Öl eignet sich?
Wenn Sie Holz wasserfest machen wollen, können Sie geeignete Holzöle nutzen. Öl ist von Natur aus wasserabweisend und verhindert so, dass die Feuchtigkeit der Luft oder Wasser in die Holzoberfläche einziehen. Anders als bei zum Beispiel einer Lackierung ist Öl farblos, so dass Sie das natürliche Aussehen Ihrer Möbel erhalten, wenn Sie sie mit Holzöl behandeln.
Im Handel erhalten Sie verschiedene Ölsorten, mit denen Sie Holzoberflächen behandeln können. Jede Ölsorte hat dabei ihre Vorteile.
Holzbehandlung mit Speiseöl
Speiseöl enthält keine künstlichen Aushärtungsstoffe und ist daher gesundheitlich unbedenklich. Daher ist Speiseöl besonders für Gegenstände geeignet, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, zum Beispiel Schneidebrettchen aus der Küche oder Arbeitsplatten. Auch hölzernes Kinderspielzeug kann mit Speiseöl geschützt werden. Auf diese Weise brauchen Sie sich keine Sorge zu machen, wenn Ihre Kinder das Spielzeug in den Mund stecken. Allerdings ist nicht jedes Speiseöl zur Holzbehandlung geeignet: Manche Speiseöle brauchen sehr lange, um auszuhärten. Aushärten bedeutet, dass das Öl in der Reaktion mit der Luft eine feste Schutzschicht bildet. Da dies bei Speiseölen wie Olivenöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl sehr lange dauert, besteht die Gefahr, dass sich in der Zwischenzeit Schimmel bildet.
Wenn Sie Ihre Küchengegenstände oder Kinderspielsachen umweltfreundlich schützen möchten, verwenden Sie am besten solche Ölsorten, die nach zehn bis zwölf Tagen ausgehärtet sind.
Dazu gehören sämtliche Nussöle wie Walnussöl, Erdnussöl und Haselnussöl. Besonders Erdnussöl scheint sehr gut geeignet zu sein, da es am schnellsten aushärtet. Weiterhin können Sie auch Leinöl zur Versiegelung benutzen. Achten Sie darauf, dass dieses Öl eine leichte Farbänderung ins Rötliche bewirkt.
Etwas teurer, aber ebenfalls zur Holzbehandlung geeignet, ist Mohnöl.
Und schließlich soll auch das aus Asien stammende Tungöl genannt werden, das ebenfalls für seine schnelle Aushärtung und für die Bildung einer besonders langlebigen Schutzschicht bekannt ist. Es kommt daher oft bei Parkettböden zum Einsatz.
Bei all diesen Ölsorten können Sie sicher sein, dass sich nach spätestens zwei Wochen eine feste und wasserundurchlässige Schicht gebildet hat, die Ihre Holzoberflächen zuverlässig schützt.
Holzbehandlung mit Hartöl
Wenn Sie in einen Baumarkt oder Holzfachhandel gehen, werden Ihnen dort Holzöle angeboten, die mit sogenannten Sikkativen versetzt sind. Das sind chemische Lösungen, die die Aushärtung beschleunigen. Sie müssen nach der Behandlung Ihres Holzes nicht, wie bei den Speiseölen, knapp zwei Wochen warten, bis Sie ein Möbelstück oder Gegenstand benutzen können, sondern in der Regel nur einen bis zwei Tage. Hartöl bietet sich daher zum Beispiel für die Behandlung von Fußböden an, aber auch für Gegenstände, die schnell wieder einsetzbar sein müssen, beispielsweise Musikinstrumente. Hartöl bildet nicht nur eine wasserabweisende Schutzschicht, sondern lässt auch Staub und Schmutz abperlen. So lassen sich Ihr Fußboden oder Ihre Möbel einfach reinigen.
Wenn Sie besonders hochwertig arbeiten möchten und nur wenig Zeit haben, dann können Sie das sogenannte True Oil verwenden. Es trocknet bereits innerhalb von vier bis acht Stunden. Dieses Holzöl ist allerdings ein wenig teurer als das herkömmliche Hartöl.
Holz versiegeln und wasserfest machen: So gehts
Wenn Sie das passende Holzöl für Ihre Oberflächen ausgewählt haben, können Sie nun mit dem Auftragen beginnen.
Und so gehen Sie dabei vor:
1. Die Reinigung
Reinigen Sie die Holzoberfläche gründlich. Alte Farbreste können Sie mit Schleifpapier entfernen. Die Holzoberfläche sollte trocken und sauber sein.
2. Das Auftragen
Zum Auftragen benutzen Sie am besten einen breiten, flachen Pinsel. Streichen Sie das Holzöl in Richtung der Maserung. So verteilt es sich am besten bis tief in die Poren des Holzes. Achten Sie darauf, dass Sie mit dem Pinsel mehrmals über das Holz streichen, damit die Schutzschicht nicht zu dünn wird. Allerdings sollte die Holzoberfläche auch nicht mit Öl durchtränkt werden, denn das verlängert den Aushärtungsprozess. Streichen Sie besser drei bis vier Mal. So bildet sich eine dünne, aber undurchlässige Schicht.
3. Das Abreiben
Die letzte Schicht sollte nicht mit dem Pinsel, sondern mit einem sauberen Baumwolltuch aufgetragen werden. So gehen Sie sicher, dass sich überschüssiges Holzöl nicht an der Holzoberfläche staut. Außerdem wird das Holzöl auf diese Weise gut in die Oberflächenstruktur eingearbeitet.
4. Die Aushärtung
Je nachdem, welches Holzöl Sie verwendet haben, sollten die Oberflächen nun zwei bis zwölf Tage lang nicht belastet werden. Das bedeutet, dass keine Gegenstände draufgestellt und sie nicht gebraucht werden sollten. Ist das Öl gut eingezogen, können Sie Ihre Möbel oder Spielsachen wieder verwenden oder über den Fußboden laufen.
Mit Beize für wasserfestes Holz sorgen?
Viele Holzmöbel und Fußböden werden gebeizt: Ähnlich wie bei der Behandlung mit Öl lässt eine Beize die Maserung der Holzoberfläche sichtbar. Anders dagegen ist es bei einer Lackierung: Holzlack überdeckt die Oberfläche, so dass die Maserung nicht mehr zu erkennen ist.
Beize hat allerdings eine ganz andere Funktion als Holzöl: Sie dient dazu, Möbel oder Böden rein äußerlich zu verschönern, sie zum Beispiel abzudunkeln. Besonders in früheren Zeiten entsprach dies dem Geschmack, so dass antike Möbel oft gebeizt sind. Beize bildet aber nicht, wie die oben beschriebenen Holzöle, eine schützende Schicht auf der Holzoberfläche. Daher ist sie keine geeignete Möglichkeit, vor Nässe, einem feuchten Raumklima oder Sonneneinstrahlung zu schützen. Wenn Sie sich den eleganten Effekt von Beize wünschen, sollten Sie daher Ihre Holzoberflächen nach dem Beizen zusätzlich noch mit einem geeigneten Holzöl nachbehandeln, um die Möbel vor äußerlichen Einwirkungen zu schützen.
Wissenswert: Bitte keine Chemie, aber regelmäßig nachstreichen
Wenn Sie Ihre Holzoberflächen geölt haben, dann sind sie zwar geschützt. Dennoch muss diese Schutzschicht - je nachdem, wie stark der Einfluss von feuchter Luft und Wasser ist - ein Mal pro Jahr oder alle zwei Jahre erneuert werden. Auch Sonneneinstrahlung und häufiger Gebrauch greifen die Holzschutzschicht an. Wenn Sie Ihre Möbel, Holzfußböden oder Gebrauchsgegenstände aber regelmäßig einölen, können diese Gegenrationen überdauern. Daher ist ein sorgfältiges Nachölen absolut empfehlenswert.Darüber hinaus sollten Sie auf eine chemische Reinigung verzichten: Diese greift die Schutzschicht der Holzmöbel an und lässt sie vorzeitig verschwinden. Nutzen Sie zur Reinigung klares Wasser oder eine geeignete Möbelseife. So bleibt Ihre aufgetragene Schutzschicht lang erhalten.