<p>Es gibt viele Möglichkeiten für die Pflege und Aufbereitung des Fußbodens</p> 
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Es gibt viele Möglichkeiten für die Pflege und Aufbereitung des Fußbodens

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Fußboden streichen - Welcher Anstrich für welchen Belag?

Dass die Wände im Laufe der Zeit neu gestrichen oder mit neuen Tapeten versehen werden, ist in den meisten Haushalten eine Normalität. Schließlich ist auch hier über die Jahre ein gewisser Verschleiß zu bemerken und wer wieder satte Farben und eine tolle Optik haben möchte, wird da nachbessern müssen. Aber wie sieht es eigentlich mit den Fußböden aus? Es ist durchaus möglich, auch den einen oder anderen Fußboden mit der Hilfe von neuer Farbe aufzuwerten und zu einem neuen Look zu verhelfen. Die Anforderungen sind hier aber mitunter enorm und bevor man sich an das Projekt setzt, sollte es gut vorbereitet werden.

Lohnt es sich, den Fußboden zu streichen?

Die Frage nach dem Nutzen orientiert sich hier vor allem an dem genutzten Material am Boden. Der klassische Holzboden kann beispielsweise gestrichen werden, in der Regel beschränkt man sich auf regelmäßiges wachsen und ölen, womit die Widerstandsfähigkeit erhöht wird und der Boden robuster im Alltag ist. Gerade Betonfußböden sind aber anfällig für den täglichen Abrieb und recht schnell kann hier der Eindruck entstehen, dass der Boden längst nicht mehr so gepflegt ist, wie es den eigenen Ansprüchen genügen sollte. Es kommt bei der Frage, ob man den Fußboden streichen sollte, also primär auf das verwendete Material an.

Eine der größten Herausforderungen in diesem Bereich liegt darin, dass die Fußböden natürlich einer enormen Belastung standhalten müssen. Wer einfach nur mit klassischer Farbe arbeitet, wird sehr schnell bemerken, dass neue Macken in kürzester Zeit entstehen und der Abrieb der Farbe auf dem Boden dafür sorgt, dass immer mal wieder nachgearbeitet werden muss. Das passiert besonders dann, wenn ein Fußboden aus Kunststoff oder aus Holz bemalt wurde. Beim Beton lässt sich in der Regel mit speziellen Materialien ein besseres und langlebigeres Ergebnis erzielen. Aber auch darüber hinaus, lohnt es sich, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten für die Pflege und die Aufbereitung zu beschäftigen. Denn nur, weil man keine Farbe auftragen kann oder sich das in einem langfristigen Prozess kaum lohnt, bedeutet das nicht, dass der Boden nicht ein wenig Zuwendung bekommen sollte.

Wie kann man den Boden streichen?

Egal mit welchem Bodenbelag man arbeitet, vor allem die Vorbereitung spielt eine wichtige Rolle bei dem Unterfangen, den Boden zu streichen oder anderweitig zu behandeln. Das beginnt mit einer umfassenden Reinigung. Im besten Fall sollte keinerlei Schmutz mehr vorhanden sein, wenn man sich an die eigentlichen Arbeiten macht. Dieser Schmutz würde sich unter der neuen Schicht von Farbe, Lack oder Öl nicht nur festsetzen, sondern im Zweifel auch für Unebenheiten nach der Behandlung sorgen. Eine Tiefenreinigung ist daher wichtig und auch hier kommt es natürlich wieder darauf an, um was für einen Boden es sich handelt. Holzboden sollte zudem vorher noch abgeschliffen werden, damit der neue Belag sich wirklich gut auf das Material heften kann.

Bei der Auswahl der Materialien sollte darauf geachtet werden, dass die ausgewählte Farbe auch wirklich für Fußböden geeignet ist. Eine entsprechende Beratung im Fachhandel kann dabei helfen, hier das passende Produkt zu finden. Der Grund liegt darin, dass die Farben für den Fußboden in der Regel ein bisschen anders zusammengesetzt sind, als man es von der klassischen Wandfarbe kennt. Die Farbe ist beständiger gegen Abrieb und somit auch gegen die Herausforderungen, mit denen der Boden in der Regel im Alltag konfrontiert ist. Danach geht es erst einmal an eine Tiefengrundierung. Diese muss in der Regel einen halben Tag trocknen, bevor man sich an die eigentliche Arbeit machen kann. Die Farbe selbst sollte in verschiedenen Schichten aufgetragen werden. Während die erste Schicht in der Regel noch verdünnt ist, kann bei der zweiten Schicht der volle Schub Farbe genutzt werden. Auch hier ist aber zu beachten, dass die Farbe und die unterschiedlichen Schichten ihre Zeit brauchen, bis sie trocknen. Entsprechend sollte man für ein Unterfangen wie den Fußboden zu streichen in jedem Fall ein ganzes Wochenende oder sogar noch mehr Zeit einplanen, in denen der besagte Raum nicht wirklich genutzt werden kann.

Holzboden streichen

Klassische Farbe wird auf einen Holzboden eigentlich nicht aufgetragen. In der Regel ist das Ziel schließlich, die natürliche Optik des gewählten Holzes zu erhalten und möglichst edel zu präsentieren. Dabei können vor allem Öle und Lacke genutzt werden. Wichtig ist hier zu wissen, dass die Behandlung des Bodens in regelmäßigen Abständen erfolgen muss. Je länger man sich mit einer neuen Behandlung Zeit lässt und je länger zwischen den Sessions mit der Pflege liegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Macken oder Schäden entstehen, die nicht einfach so mit Wachs oder Öl behandelt werden können. In diesem Fall wäre es in jedem Fall nötig, den Holzboden komplett abzuschleifen und würde somit den Aufwand bei der Behandlung deutlich erhöhen.

Wer farbliche Veränderungen sucht, kann bei den Ölen auf einige Tönungen zurückgreifen. Sowohl ein deutlich hellerer Anstrich ist möglich als auch ein deutlich dunklerer Anstrich. Auch hier ist jedoch zu beachten, dass die Schichten sich in der Regel relativ schnell wieder abnutzen können. Alles in allem gibt es also viele Möglichkeiten, wie man den Fußboden behandelt - der Aufwand ist aber im Vergleich mit anderen Fußböden durchaus hoch.

Laminat streichen

Der Laminat-Boden ist in vielen Haushalten vertreten, da er über eine lange Zeit als eine preisgünstige Alternative zum Parkett-Boden dargestellt wurde. Gerade nach einigen Jahren verliert aber auch Laminat den natürlichen Look und es ist nur verständlich, dass man in diesem Bereich nacharbeiten möchte. Allerdings raten die meisten Experten eindeutig davon ab, den Laminatboden in irgendeiner Form mit Farbe zu behandeln. Das liegt schon am natürlichen Aufbau des Materials. Da es sich alles in allem um eine bedruckte Papierschicht auf verschiedenen Trägerplatten handelt, kann es sehr schnell zu Problemen kommen, wenn die oberste Schicht mit einer Farbe behandelt wird.

Auch beim abschleifen, lackieren oder ölen kann die sehr dünne Schicht zerstört werden. Experten weisen darüber hinaus darauf hin, dass im Laminat nicht selten bei einer Behandlung Stoffe freigesetzt werden können, die alles andere als gut für die Gesundheit sind. Es ist also davon abzuraten, Laminat zu streichen oder auf ähnliche Weisen wie einen Holz- oder Betonboden zu behandeln. Hier müsste wirklich überlegt werden, ob ein Austausch der entsprechenden Bodenelemente vorgenommen wird. Das wäre am Ende vermutlich sogar noch günstiger als eine umfassende Behandlung des Laminatbodens durch einen Experten, der aber auch nur fragwürdige Ergebnisse bringen würde.

Fliesen streichen

Fliesen verhalten sich bei der Behandlung ähnlich wie ein klassischer Holzfußboden und auch hier ist der Aufwand für den Anstrich etwa gleich. Es gibt eine breite Auswahl an Lacken, mit denen beispielsweise die Farbe von Fliesen auf dem Boden verändert werden kann. Besonders beliebt ist auch Kreidefarbe, die heute ebenso in vielen Arten und Farben zur Verfügung steht und inzwischen selbst im günstigen Bereich gekauft werden kann. Wofür man sich am Ende entscheidet ist vor allem eine Frage des eigenen Geschmacks - Lacke und die Kreidefarbe unterscheiden sich beim Ergebnis am Ende nur marginal voneinander. Die Kreidefarben haben aber den Vorteil, dass sie in den meisten Fällen die satteren Farben und somit deutlicheren Ergebnisse liefern, als ein einfacher Lack für die Veränderung der Optik.

Wichtig ist, dass auch hier bei der Bearbeitung eine Schicht von den Fliesen abgeschliffen wird. Durch die raue Oberfläche ist es für die Farbe oder den Lack deutlich einfacher zu haften. Danach sollte der Boden noch einmal mit entsprechenden Pflegemitteln behandelt und mindestens einen Tag zum Trocknen zurückgelassen werden. Danach hat man ein Ergebnis, das in der Regel für einige Jahre halten dürfte und selbst die Belastungen in einem Raum wie der Küche mühelos aushalten kann.

Betonboden streichen

Ganz ohne Frage ist der Betonboden das beste Material, um einen Boden zu streichen. Das Material lässt sich nicht einfach nur am besten bearbeiten und abschleifen, es nimmt in der Regel auch die genutzten Farben am ehesten an und liefert langfristig das beste optische Ergebnis nach einer solchen Behandlung. Generell sind Zement- und Betonfarben zu empfehlen, die es in den verschiedensten Ausführungen und zu günstigen Preisen zu finden gibt. Hier kommt es natürlich vor allem auf den eigenen Geschmack an - es ist aber wichtig, dass die Farbe auch wirklich für dieses Material geeignet ist, weil es ansonsten sehr schnell Gebrauchsspuren und Abrieb zeigen wird. Etwas, das man natürlich in jedem Fall vermeiden möchte.

Nach dem Abschleifen ist es wichtig, dass eine Grundierung aufgetragen wird. Diese muss in der Regel für einen Tag trocknen, bevor man sich an die weitere Verarbeitung machen kann. Danach wird, ähnlich wie es auch bei den Anleitungen für Holzböden der Fall ist, die Farbe in mehreren Schichten aufgetragen. Mit einer verdünnten Schicht am Anfang wird eine Grundlage gelegt und später kann man mit einer geringeren Verdünnung noch ein oder zwei Mal auf die Farbe gehen. Nachdem man auch diese Schichten hat trocknen lassen, sollte ein hervorragendes Ergebnis auf dem Boden zu sehen sein und bei einem Betonboden mit der richtigen Behandlung auch für einige Zeit halten.