Altbausanierung
Bei einer Kernsanierung fallen bauliche Sanierungs-Maßnahmen der unterschiedlichsten Art an, damit die Bausubstanz wiederhergestellt werden kann. Hierbei handelt es sich um den Rückbau eines Gebäudes, sodass nur noch die tragenden Strukturen wie Decken, Wände, Stützen oder das Fundament übrigbleiben. Zu diesem Zweck müssen alle Um- und Anbauten, die in den letzten Jahren vorgenommen wurden, komplett abgebaut werden. Die komplette Gebäudekonstruktion wird in einen neuen Zustand versetzt, wobei keine Veränderung des Rohbauskeletts vorgenommen wird. Die Kernsanierung eines Gebäudes ist ein massiver Eingriff in den Bestand des Gebäudes. Hierzu gehört auch die Erneuerung der Dacheindeckung und -konstruktion. Eine Sanierung kann aber auch nur einzelne Räume betreffen.
Grundvoraussetzung für die Altbausanierung in Eigenregie
Kernsanierungen zählen zu den Mammutprojekten, die von vielen Hausbesitzer in Angriff genommen werden. Wenn ein Hausbesitzer handwerklich begabt ist, kann er einige Aufgaben selbst übernehmen. Dadurch können die Kosten für die Sanierung etwas gesenkt werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass noch ausreichend Zeit für die Familie und den eigenen Job zur Verfügung stehen. Der Vorteil einer Eigenleistung ist, dass das eigene Haus für den Besitzer einen ganz anderen Wert hat, wenn viele Arbeiten selbst verrichtet wurden. Vielen Hausbesitzern bleibt es aus körperlichen oder zeitlichen Gründen aber nichts anderes übrig als einige Arbeiten zu delegieren. Aufgrund der Vielzahl an Handwerksbetrieben kann ein Unternehmen aus der Nähe beauftragt werden, um Fahrkosten zu sparen. Dadurch mutet sich der Hausbesitzer selbst nicht zu viel Arbeit zu. In jedem Mensch steckt insgeheim ein Handwerker, der etwas kann. Durch Online-Ratgeber und Youtube Videos können sich einige Arbeitsbereiche angeeignet werden. Natürlich betrifft das nicht den vollen Umfang der Altbausanierung.
Vorteile eines Altbaus
Ein Altbau bietet den Vorteil, dass es im Vergleich zu einem modernen Neubau häufig wesentlich schlichter gestaltet ist. Dadurch wird es viel einfacher, eine Veränderung am Grundriss vorzunehmen. Auch der Arbeitsaufwand des Statikers kann deutlich reduziert werden. Das wirkt sich positiv auf die Kosten der Kernsanierung aus.
Die wichtigsten Grundvoraussetzungen
Zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine Eigenleistungen gehören Kraft, Zeit, etwas handwerkliche Fähigkeiten und vor allem Lust. Für einige Arbeiten werden spezielle Werkzeuge oder Maschinen benötigt. Diese sollten sich vor Arbeitsbeginn rechtzeitig gekauft oder geliehen werden. Das Leihen von Arbeitsmaterialien spart viel Geld. Viele Geräte werden ausschließlich nur für die Sanierung benötigt und würden danach nur noch im Keller verstauben. Aus diesem Grund ist das Mieten von Arbeitsmaschinen sinnvoll. Wenn Arbeitskollegen, Nachbarn, Familienmitglieder und Freunde kräftig mit anpacken, können auch bei den Arbeitskosten einige Euros eingespart werden.
Wie hoch sind die Kosten bei einer Komplettrenovierung?
Wie hoch die Kosten für eine komplette Renovierung sind, hängt von der Größe des Gebäudes, dem Umfang der Eigenleistungen und den gewünschten Materialien ab. Für die Komplettrenovierung eines Hauses muss pro Quadratmeter mit Kosten zwischen 400 und 650 Euro gerechnet werden. Durchschnittlich muss bei einem Haus mit einer Grundfläche mit 80 Quadratmeter mit Kosten um die 36.000 Euro gerechnet werden. In diesen Kosten ist die Erneuerung der Böden, das Streichen von allen Decken und Wänden, das Verlegen von Fliesen und Tapeten sowie die Erneuerung der sanitären Anlagen enthalten.
Komplettrenovierung oder -sanierung?
Eine Komplettrenovierung unterscheidet sich von einer Komplettsanierung, da es sich in diesem Fall um eine Reparatur handelt. Es werden alle Dinge instandgesetzt, die kaputt gegangen sind oder nicht mehr zu 100% funktionieren. Hierbei kann es sich um ein defektes Heizungssystem, veraltete Rohrleitungen oder um eine feuchte Wand handeln.
Komplettrenovierung sind im Vergleich zu einer Komplettsanierung wesentlich günstiger. Soll beispielsweise eine Küche in der Größe von 7 Quadratmeter renoviert werden, muss im Durchschnitt mit Kosten um die 5.600 Euro gerechnet werden. Komplettrenovierungen für Küchen mit einer Größe von 12 Quadratmeter können Kosten in Höhe von 9.000 Euro verursachen.
Ein großer Vorteil ist, dass die Kosten, die bei einer Komplettrenovierung anfallen, bis zu einer Höhe von 6.000 mit einem Steuersatz von 20% bei der Steuererklärung geltend gemacht werden können. Somit entsteht eine Steuerersparnis von bis zu 1.200 Euro. Hierfür ist es aber wichtig, dass für die Renovierungsarbeiten Handwerkerleistungen in Anspruch genommen wurden.
Wie viel Zeit muss man für die Altbausanierung einplanen?
Mit viel Glück kann eine Altbausanierung in 6 Wochen erledigt werden. Damit alle Arbeiten zeitnah und pünktlich durchgeführt werden, sollte ein Bauzeitplan erstellt werden. Er muss in den meisten Fällen während einer Altbausanierung immer wieder neu angepasst werden. Durch den Zeitplan sehen Hausbesitzer aber jederzeit auf einen Blick, welchen Einfluss eine Verschiebung auf die nachfolgenden Handwerker hat. Er kann dementsprechend die nachfolgenden Handwerksbetriebe immer auf den neuesten Stand bringen.
Einen Zeitplan erstellen
Bei der Erstellung eines Zeitplans ist eine Excel-Tabelle das richtige Hilfsmittel. Alle anfallenden Arbeiten werden in einer Art Zeitstrahl eingetragen. Jeder Arbeitsabschnitt wird mit einem eigenen Startdatum eingetragen sowie der geschätzten Arbeitstage. Zusätzlich steht über Excel ausreichend Platz zur Verfügung, um die verantwortliche Firma oder Person inklusive Telefonnummer einzutragen. Das erspart im Notfall die lästige Suche. Damit ein Zeitplan funktioniert, ist es wichtig, dass die Arbeiten in der richtigen Reihenfolge geplant werden. Bei einigen Arbeitsschritten müssen die unterschiedlichsten Baubeteiligten miteinander kommunizieren.
Grobe Planung der Sanierung
Bei einer klassischen Altbausanierung erfolgt nach der Erstellung des Plans der Abriss der Wände. Wenn sich das Haus im Rohbau befindet, wird das Dach gedeckt, aber noch nicht gedämmt. Nach Beendigung der Trockenbauphase ist die Installation von Heizung und Wasseranschlüssen notwendig. Danach folgen die Elektroinstallationen und die Dachdämmung. Bei der nächsten Trockenbauphase geht es um die Außendämmung. Jetzt wird es Zeit, die Fenster einzubauen und sich um den Innenputz zu kümmern. Nach dem Innenputz werden die Türen und Treppen montiert und die Fußböden verlegt. Danach werden die Wände fertiggestellt wie zum Beispiel tapeziert oder gestrichen. Bei vielen Haussanierungen erfolgt der Einbau der sanitären Anlagen zum Schluss. Wenn alle Arbeiten Hand in Hand gehen, ist die Sanierung innerhalb weniger Wochen abgeschlossen.
Welche Eigenleistungen bei der Komplettrenovierung machen Sinn?
Viele Banken akzeptieren bis zu 15% der Darlehenssumme als Eigenleistung. In der Regel liegt die Summe zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Bei einem Hausbau ist ein Betrag zwischen 5 und 10% realistisch.
Die eigene Leistung einkalkulieren
Wer sich für einen Altbau entscheidet, sollte von einer Eigenleistung nicht abgeneigt sein. Alte Gebäude benötigen viel Hilfe und Liebe. Somit ist der Hausbesitzer in diesem Sinne der richtige Ansprechpartner. Damit die Eigenleistung bei der Sanierung aber nicht zum Desaster wird, ist es wichtig, dass man seine Kraft und Zeit gut einschätzen kann. Aber auch das handwerkliche Können und die Ausdauer müssen gewährleistet sein, damit die nächsten Arbeitsschritte der Sanierung weiterlaufen und nicht durch das Beheben von fehlerhaftem Arbeiten des Hausherrn ins Stocken geraten.
Welche Arbeiten können übernommen werden?
Auch Laien sind mühelos in der Lage beim Rückbau des Gebäudes die fest eingebauten Möbel, Wände, Estriche und Bodenbeläge zu entfernen. Mit etwas handwerklichem Geschick gelingt auch der Einbau von neuen Unterzügen und Erdbebensicherungen sowie die Erhöhung von Türstürzen. Wenn es sich um eine Kellersanierung handelt, kann der Hausherr sich selbst um die Entfernung und das Auftragen des Putzes und um das Streichen kümmern. Auch das Dämmen einer Kellerdecke gelingt mit etwas Übung. Sollte es sich lediglich um eine Dachsanierung handeln, können die Zwischensparrendämmung sowie der Dachtreppeneinbau als Eigenleistung übernommen werden.
Fazit zur Altbausanierung in Eigenregie
Auch wenn eine Altbausanierung viel Arbeit, Kraft und Zeit bedeutet, kann sich im Nachhinein das Ergebnis sehen lassen. Finanziell lohnt es sich immer, wenn so viele Arbeiten wie möglich selbst übernommen werden. Vorausgesetzt natürlich, dass man körperlich und zeitlich dazu in der Lage ist. Einige Arbeiten wie Durchbrüche, Mauerwerksarbeiten oder Dacharbeiten sowie die nachträgliche Dämmung sollten immer aufgrund der Statik von einem Profi übernommen werden. Das ist besonders dann wichtig, wenn keine Konstruktionsunterlagen des Gebäudes mehr vorhanden sind. Nur ein Statiker kann abschätzen, dass keines der tragenden Teile überlastet wird.
Einen Zeitplan einhalten
Wer sich bei der Planung der Eigenleistung keine unrealistischen Ziele setzt, verhindert unnötigen Stress. Kein Hausbesitzer, der nicht vom Bau kommt, kann genau abschätzen, wie lange die von ihm übernommen Arbeiten dauern. Bei einer Eigensanierung besteht der Vorteil, dass es keine Stundenzettel gibt und niemand mit der Stoppuhr neben einem steht. Bei den eigenen Arbeiten sollte weniger die Zeit, sondern vielmehr die Sauberkeit und Qualität der übernommenen Tätigkeiten im Vordergrund stehen. Aus diesem Grund sollte man sich als Eigensanierer keinen festen Zeitrahmen setzen.
Damit ein Haus so gut wie möglich saniert werden kann, ist es wichtig, dass vorab alle benötigen Werkzeuge und Arbeitsmaterialien gekauft oder gemietet werden. Das Mieten von Bauwerkzeugen spart nicht nur Geld, sondern es wird auch verhindert, dass das Werkzeug nach der Sanierung ungenutzt im Keller verschwindet. Beim Kauf des Materials wie Putz, Farbe oder Dämmmaterial sollte auf eine gute Qualität Wert gelegt werden.