Ein Umzug steht an
Wer umzieht, hat eine Menge zu planen: Nach der anstrengenden Wohnungssuche gilt es nun zu überlegen, auf welche Art der Umzug stattfinden soll.
Wird ein Umzugsunternehmen engagiert, oder helfen uns unsere Freunde?
Habe ich in der neuen Wohnung mehr Platz oder weniger zur Verfügung?
Und soll daher alles mit oder werden einige Dinge und Möbel aussortiert?
Muss ich die alte Wohnung renoviert übergeben?
Muss in der neuen Wohnung renoviert werden?
Und was kostet das eigentlich alles?
In diesem Artikel haben wir Ihnen eine umfassende Übersicht über alle Fragen rund um Ihren Umzug zusammengestellt. Sie erfahren, mit welchen Kosten Sie rechnen sollten und an welchen Stellen es möglich ist zu sparen.
Die drei Schritte eines Umzugs
Jeder Wohnungswechsel besteht aus drei Teilen: der Vorbereitung, dem eigentlichen Umzugstag und der Nachbereitung. Je nachdem, wie Sie sich diese drei Teile gestalten und welche Arbeiten nötig oder von Ihnen gewünscht sind, setzen sich die Kosten Ihres Umzugs aus diesen drei Teilen zusammen.
Die Vorbereitung
Bevor das große Möbelrücken beginnt, muss ein Wohnungswechsel vorbereitet werden.
Dazu gehören die Reinigung und Renovierungsarbeiten an der neuen Wohnung, das Packen und die Kündigungen.
Das Reinigen und Renovieren der neuen Wohnung
Am Umzugstag selbst gibt es eine Menge zu tun. Daher sollte Ihre neue Wohnung oder Ihr Haus bezugsfertig sein. Dazu gehört, dass die Wände bei Bedarf gestrichen sind, ein Holzfußboden abgeschliffen und neu versiegelt wurde oder dass Trockenbaumaßnahmen (bitte immer in Absprache mit dem Vermieter) durchgeführt wurden. Auch sollten die Wohnräume frisch gereinigt sein. Je nachdem, welche Maßnahmen Sie im Vorfeld durchführen möchten oder müssen, belaufen sich diese Kosten zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Quadratmeter. Etwas teurer wird es, wenn Sie für die Renovierung eine Firma beauftragen.
Das Packen
Ganz gleich, ob Sie ein Umzugsunternehmen engagieren oder selbst Hand anlegen möchten, Ihre persönlichen Gegenstände müssen vor dem Wohnungswechsel in Kartons verpackt werden. So werden sie am einfachsten und sichersten transportiert.
Schon hier beginnen die Preisunterschiede: Wenn Sie genug Kartons, Kisten, Taschen und Koffer im Haus haben, können Sie all Ihre Sachen ohne Probleme zusammenpacken. Bei einem größeren Haushalt ist es jedoch beinahe immer notwendig, Umzugskartons zu besorgen. Gerade für schwere Sachen wie Bücher oder Elektrogeräte ist das empfehlenswert, da diese Kartons besonders stabil sind. Pro Karton müssen Sie mit ungefähr einem bis zwei Euro rechnen.
Die Demontage
Große Möbel wie Betten oder Schränke sollten im Vorfeld auseinandergebaut werden, da sie schwieriger zu transportieren sind oder manchmal gar nicht durch die Tür passen. Auch die Waschmaschine oder das Spülbecken in der Küche und der Herd sollten fachgerecht abgeklemmt werden. Hier können die Kosten für einen Fachmann anfallen, wenn Sie selbst kein Fachmann sind und auch aus dem Bekanntenkreis niemand diese Aufgabe übernehmen kann.
Die Kündigungen und Anträge
Zu den Dingen, die fristgerecht gekündigt werden sollten, zählt nicht nur Ihre alte Wohnung, sondern auch all Ihre Verträge zu Strom und Nebenkosten. Haben Sie in der neuen Wohnung die freie Wahl bei den Energieversorgungsanbietern, genügt es, sich umzumelden. Schauen Sie daher genau in den neuen Mietvertrag, wie das geregelt ist! Sonst könnten Doppelzahlungen auf Sie zukommen, weil es immer Kündigungsfristen gibt. Die belaufen sich meistens auf drei Monate.
Neben den Kündigungen sollten Sie sicherstellen, dass Ihr neues Zuhause am Umzugstag von dem LKW oder Sprinter möglichst dicht angefahren werden kann. Wenn es Schwierigkeiten mit dem Parken gibt, können Sie bei der Kommune im Vorfeld eine Straßenabsperrung oder ein Halteverbot vor Ihrem Haus beantragen. Die Schilder müssen vom Ordnungsamt aufgestellt werden. Für die Miete des Schildes und die Aufstellung zahlen Sie zwischen 60 und 100 Euro pro Tag.
Der Umzugstag
Am Umzugstag selbst können die Kosten auch sehr unterschiedlich ausfallen.
Umzugsunternehmen oder selbst anpacken?
Eine Spedition zu beauftragen ist im Normalfall teurer als die Möbel selbst in die neue Bleibe zu bringen. Die Kosten erhöhen sich, je weiter die neue Wohnung von der alten entfernt liegt, da Spritkosten für den Transport hinzukommen. Und auch die Zugänglichkeit der alten und der neuen Wohnung spielt eine Rolle: Müssen die Möbel aus dem vierten Stock geholt werden? Gibt es einen Fahrstuhl, oder muss ein Lift angebaut werden? Und wie ist das alles in der neuen Wohnung?
Ohne eine Umzugsfirma müssen Sie die Miete und eine Kaution für passende Transportfahrzeuge einplanen. Und es bedeutet für Sie, dass Sie im Vorfeld all dies organisieren sollten. Am Umzugstag selbst erst zur Fahrzeugvermietung zu gehen und zu hoffen, dass das passende Fahrzeug verfügbar ist, das ist nicht empfehlenswert. Einen LKW mieten Sie für ungefähr 150 bis 200 Euro am Tag, einen Sprinter gibt es für ca. 60 bis 90 Euro. Zudem benötigen Sie mindestens zwei bis drei Helfer beim Tragen und Montieren, bei größeren Haushalten ab vier Personen auch mehr. Es soll ja möglichst alles an einem Tag erledigt werden. Denken Sie auch daran, für Ihre Helfer Getränke und Verpflegung bereit zu halten und dafür zu sorgen, dass jeder bequem von A nach B kommt.
Das Aufbauen und Installieren
Ein Umzugsunternehmen stellt Ihnen zwar die Möbel ins Haus, aber das Einrichten und Installieren müssen Sie selbst vornehmen – Es sei denn, Sie haben mit Ihrer Spedition zusätzlich etwas vereinbart.
Um einen Herd abzuklemmen, brauchen Sie einen Elektriker, da es sich um einen Starkstromanschluss handelt. Auch das Anschließen der Spüle in der Küche und der Waschmaschine sollte ein Fachmann vornehmen.
Wenn Sie im Vorfeld Ihre Möbel auseinandergeschraubt haben, dann benötigen Sie am Umzugstag jemanden, der Sie Ihnen wieder aufbaut. Das können Sie selbstverständlich selbst sein oder ein Bekannter. Aber wenn Sie sich damit nicht auskennen, benötigen Sie auch dafür einen Fachmann. Besonders für sperrige Möbel wie ein Klavier ist es zudem oft notwendig, eine Spezialfirma zu beauftragen.
Die Nachbereitung
Haben Sie den Umzugstag erfolgreich hinter sich gebracht, sollten Sie nicht vergessen, sich um die Ummeldungen und die fristgerechte Übergabe der alten Wohnung zu kümmern.
Die Wohnungsübergabe
Wenn Sie die Wohnungsübergabe nicht am Umzugstag schon erledigt haben, dann sollten Sie nicht versäumen, dies zeitnah zu tun. Strenge Vermieter berechnen zusätzliche Mietabschläge, wenn ein neuer Monat beginnt! Sorgen Sie dafür, dass alle im Mietvertrag festgehaltenen Auflagen zur Wohnungsübergabe erfüllt sind, zum Beispiel die Renovierung und Reinigung. Manch ein Vermieter verlangt Nachbesserungen, die auch zu zusätzlichen Kosten führen können!
Die Ummeldung
Neben Strom und Energieversorgung sollten Sie im Einwohnermeldeamt innerhalb von höchstens 14 Tagen Ihren neuen Wohnsitz anmelden und den Personalausweis und den Führerschein ändern lassen. Auch Ihr Auto muss umgemeldet werden, eventuell braucht es ein neues Kennzeichen. Bei einem Versäumnis drohen Bußgelder!
Die Krankenkasse, Ihre Bank, Ihre Ärzte (sofern es die gleichen sind), die Schule und die Kita, alle Institutionen und Dienstleister müssen ebenfalls über Ihren neuen Wohnsitz informiert werden.
Der Nachsendeauftrag
Da die Mühlen der Bürokratie langsam mahlen, ist es unbedingt empfehlenswert, bei der Post einen Nachsendeauftrag einzurichten. Damit stellen Sie sicher, dass die Post, die noch an Ihre alte Adresse geschickt wurde, trotzdem bei Ihnen ankommt. Der Nachsendeauftrag kostet knapp 25 Euro für ein halbes Jahr.
Die Gesamtkosten für einen Umzug
Insgesamt können wir festhalten: Je nachdem, wie groß Ihr Haushalt ist und für welche Umzugsdetails Sie sich entscheiden, kostet ein Wohnungswechsel insgesamt zwischen 500 und 3.000 Euro. Es lohnt sich daher, über die Vermeidung einiger Kosten nachzudenken.
Einige Spartipps für Ihren Umzug
Sicherlich ist ein vollständig kostenfreier Wohnungswechsel kaum möglich. Aber Sie haben verschiedene Optionen, die Kosten zum Teil deutlich zu senken.Hier kommen einige Tipps und Tricks:
1. Organisation ist alles: Wie Sie bereits gelesen haben, sparen Sie Kosten, wenn Sie alles, was nur irgend möglich ist, vor dem Wohnortwechsel vorbereiten: Wählen Sie in Ruhe die passenden Firmen und führen Sie Preisvergleiche durch. Buchen Sie rechtzeitig zum Beispiel die Möbelwagen, damit Sie nicht in der Not ein teureres Fahrzeug mieten müssen, als Sie eigentlich bräuchten. Vermeiden Sie Bußgelder, indem Sie alle Kündigungen und Ummeldungen rechtzeitig vornehmen. Lesen Sie Mietvereinbarungen aufmerksam und sprechen Sie alle Details der Wohnungsübergabe mit Ihren Vermietern ab.2. Was kann weg? Je weniger Dinge Sie transportieren müssen, desto günstiger wird es für Sie. Sortieren Sie daher im Vorfeld alles aus, was Sie nicht mehr benötigen: alte Akten, Kleidung, kaputte Elektrogeräte und Möbel, Bücher, die Sie nicht mehr lesen, überflüssiges Geschirr und dergleichen mehr. So können Sie zum Beispiel beeinflussen, wie groß das Transportfahrzeug sein und wie oft zwischen den Wohnungen hin und her gefahren werden muss.
3. Muss ich das? Schönheitsreparaturen in Ihrer alten Wohnung müssen Sie nur dann durchführen, wenn das ausdrücklich im Mietvertrag vermerkt ist. Sollte Ihr Vermieter Ihnen etwas von gesetzlich vorgeschriebenen Arbeiten erzählen, überprüfen Sie dies unbedingt! Manch ein Vermieter nutzt gern den Mieterwechsel, um selbst Geld zu sparen. Und eine Einbehaltung der Kaution aufgrund unbefriedigend durchgeführter Arbeiten ist nicht zulässig! Schauen Sie auch in Ihr altes Übergabeprotokoll. Mängel, die Sie nicht verursacht haben, müssen Sie auch nicht beseitigen!
4. Nicht vergessen: Die Wohnungsübergabeprotokolle! Bestehen Sie sowohl bei Ihrem alten Vermieter als auch beim neuen auf ein Übergabeprotokoll. Hier werden alle Mängel vermerkt und alle durchgeführten Maßnahmen noriert. Auch wenn Ihr neuer Vermieter kleine Reparaturen verspricht, sollte im Übergabeprotokoll festgehalten werden, bis wann dies spätestens ausgeführt wird. Eventuell können Sie für den Zeitraum bis zur Umsetzung eine Mietminderung beantragen.
5. Umsichtig packen: Umzugskartons sind teuer. Daher können Sie Kosten sparen, wenn Sie das nutzen, was vorhanden ist: Koffer und Taschen sind zum Transport besonders von Kleidung geeignet, ebenfalls stabile Müllsäcke. Auch alte Paketverpackungen und Kisten eignen sich, wenn sie noch intakt und belastbar sind. Packen Sie platzsparend, so brauchen Sie auch nicht so viele Kartons. Nutzen Sie Zwischenräume und Seitentaschen für die vielen Kleinigkeiten, die sonst eine Menge Platz verbrauchen würden. Stapeln Sie Töpfe und Geschirr ineinander und nutzen Sie Decken und Kissen, um empfindliche Gegenstände zu schützen.
6. Informieren spart Geld! Wenn Sie Renovierungsarbeiten oder Reparaturen vornehmen möchten oder müssen, dann lohnt es sich immer, im Vorfeld herauszufinden, wie Sie dabei vorgehen und welche Materialien am passendsten sind. Es muss nicht immer die teuerste Farbe oder der 100-Euro-Hammer sein, aber leider heißt es auch oft: Wer billig kauft, kauft zwei Mal. Günstige weiße Farbe deckt oft nicht, billiges Werkzeug geht schnell kaputt und kostengünstige Baumaterialien lassen sich oft schlecht verbauen oder brechen durch. Schauen Sie nicht immer auf den Preis, aber sparen Sie Umzugskosten, indem Sie sich im Vorfeld von einem Fachmann beraten lassen und auf Angebote achten!