Preise für Wohnraum steigen weiter
Ein gebrauchtes Eigenheim kostet in Erkelenz durchschnittlich 370.000 Euro. Das entspricht 7,1 Jahresnettoeinkommen eines Haushaltes. Spitzenreiter im Nordkreis ist Wegberg.
Die Preise für Immobilien befinden sich weiter auf einem Höhenflug. Ein gebrauchtes Eigenheim kostete 2021 in Erkelenz laut LBS-Immobilienpreisspiegel durchschnittlich 370.000 Euro. „Das entspricht 7,1 ortsüblichen Jahresnettoeinkommen eines Haushalts“, hat LBS-Gebietsleiter Peter Kouchen auf der Grundlage der empirica Preisdatenbank berechnet. Vor rund zehn Jahren konnten Bürger in Erkelenz noch für 4,7 Haushaltseinkommen ein gebrauchtes Eigenheim kaufen.
Mit 295.000 Euro waren gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser günstiger. Die Belastung der Käufer lag hier bei 5,6 Jahreseinkommen. Eigentumswohnungen aus zweiter Hand lagen in Erkelenz im vergangenen Jahr bei 2716 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Durchschnittspreis für eine komplette Wohnung betrug 229.000 Euro, was 4,4 Jahreseinkommen entspricht.
Damit sind die Immobilienpreise in Erkelenz mit Ausnahme der Eigentumswohnungen aber immer noch niedriger als im NRW-Landesdurchschnitt: Ein gebrauchtes Eigenheim schlug im vergangenen nämlich mit 408.000 Euro zu Buche. Das entspricht 7,8 Jahreseinkommen. Im Jahr 2020 waren es noch 370.000 Euro. Für gebrauchte Reihenhäuser mussten Käufer in NRW 2021 durchschnittlich 360.000 Euro investieren, was 6,9 Jahreseinkommen entspricht. Für Wohnungen fielen 2021 durchschnittlich 195.000 Euro und umgerechnet 3,7 Jahreseinkommen an – Hier liegt der NRW-Durchschnittswert unter dem Erkelenzer Niveau.
Die höchsten Immobilienpreise im nördlichen Kreis Heinsberg werden in Wegberg aufgerufen: Dort kostete ein gebrauchtes Eigenheim 418.000 Euro. Dies entspricht acht Jahreseinkommen. Auch die Teuerungsrate ist außerordentlich: 2020 sind es noch 299.000 Euro gewesen. Für gebrauchte Reihenhäuser wurden 362.450 Euro fällig (2020: 250.000 Euro) fällig. Lediglich gebrauchte Eigentumswohnungen mit durchschnittlich 149.000 Euro waren 2021 günstiger als in Erkelenz.
Die niedrigen Finanzierungszinsen können den Preisanstieg nur teilweise auffangen. LBS-Gebietsleiter Peter Kouchen: „Umso mehr brauchen wir eine verlässliche Wohneigentums-Förderung, damit auch die nächste Generation die Chance auf die eigenen vier Wände hat.“ Zum einen habe die Corona-Pandemie den erhöhten Platzbedarf gerade junger Familien gezeigt. Zum anderen sei die selbstgenutzte Immobilie ein wesentlicher Rentenbaustein, der im Schnitt 600 Euro Mietentlastung bringe, so der Immobilienexperte.