Politik steht hinter Förderprogramm für Sonsbecks Gewerbe
Die Gemeinde Sonsbeck will mit finanziellen Hilfen die Leerstände im Ortskern verringern. Eine konkrete Förderrichtlinie muss noch erstellt werden. Der Hauptausschuss gab einstimmig grünes Licht dafür.
Der Verwaltungsvorschlag, in Sonsbeck ein kommunales Förderprogramm zur Stärkung des Ortskerns einzuführen, stieß im Hauptausschuss auf ungeteilte Zustimmung. Die Gemeinde will damit Inhaber von sanierungsbedürftigen Ladenlokalen sowie heimische Gründer finanziell unterstützen.
Wie berichtet, soll mit dem Sofortprogramm zwei Trends entgegengewirkt werden: In den Geschäften auf der Hoch- und Wallstraße gebe es zunehmend Leerstand. Zugleich sei immer mehr gewerbliche Tätigkeit in Wohnhäusern zu beobachten. „Die Frage ist, wie kriegen wirs hin, Leerstände zu verringern und Gründer dazu zu motivieren, ihr Gewerbe zu professionalisieren und ins Zentrum zu ziehen“, so Beate Pauls von der Wirtschaftsförderung.
Die Antwort gab sie selbst: indem man die Attraktivität für Gewerbetreibende im Ortskern steigere. Derzeit seien dort aber viele Geschäftsimmobilien sanierungsbedürftig oder mit den Privaträumen der Eigentümer verbunden. Die Zuschüsse sollen Eigentümer dazu anregen, ihre Ladenlokale zu sanieren. Start-ups sollen finanziell dabei unterstützt werden, die Geschäftsmieten aufzubringen. Als dritte Säule im Förderprogramm ist geplant, zu vermietende Geschäftsräume mithilfe von professionell erstellten Exposés über die Gemeindegrenzen hinaus zu vermarkten. Für das zunächst auf zwei Jahre ausgelegte Programm sollen im Haushalt 2022 sowie 2023 jeweils 50.000 Euro bereitgestellt werden.
Sascha Wüllenweber (Grüne) wollte wissen, wie viele Geschäfte saniert werden müssten. „Solche Umbauten kosten schnell zehntausende Euro, Zuschüsse von 1500 Euro würden Eigentümer da wenig motivieren“, begründete er. Nach Pauls Einschätzung werde die Zahl der Umbauten im einstelligen Bereich bleiben. Die konkrete Förderrichtlinie mit der Höhe der Zuschüsse und den Bedingungen muss noch erstellt werden.
Markus Krebber (CDU) betonte, dass vorab mit den Gründern gesprochen werden müsste, um die Bedürfnisse an die Immobilien abzufragen, um passgenaue Angebote zu machen. Ralf van Stephaudt (FDP) fehlte ein Gesamtkonzept für den Ortskern, das mit den Bürgern erstellt werden solle. „Nun wird ins Blaue hinein investiert, ohne zu wissen, wohin langfristig die Reise geht.“ Auch Werner Kalter (Grüne) warb für ein Konzept, bei dem mit einem spezialisierten Warenangebot ein Alleinstellungsmerkmal in Sonsbeck geschaffen werde.
Falsche Telekom-Mitarbeiter: Daran erkennt man die Betrüger „Das eine schließt das andere nicht aus“, sagte Bürgermeister Heiko Schmidt. So soll ein neuer Gemeindeentwicklungsplan die langfristige Entwicklung des Ortskerns aufgreifen. „Hier geht es aber um eine schnelle, unbürokratische Lösung, auch um Betriebe aus der Illegalität rauszuholen“, sagte Bauamtsleiter Georg Schnitzler.
Planungsrechtlich sei ein Modegeschäft oder Friseursalon in der Garage nicht zulässig. „Aber der Ansatz kann ja nicht sein, da zerstörerisch einzugreifen“, ergänzte Schnitzler. „Viel eher wollen wir Angebote machen, um diese jungen Betriebe für Sonsbeck zu erhalten.“