Neuer Bedarf für Neubauten in Brünen
40 Interessierte konnte der Verein Bürger für Brünen zur offenen Mitgliederversammlung begrüßen. 2019 und 2020 waren die Treffen noch pandemiebedingt ausgefallen. Weitere Projekte stehen im Dorf an. Die Erfolge machen Mut.
Nach zwei Jahren Ausfall wegen der Corona-Pandemie hat der Verein Bürger für Brünen jetzt seine mit 40 Teilnehmern gut besuchte Mitgliederversammlung abgehalten. Vorsitzender Rolf Brögeler, der stellvertretende Vorsitzende Michael Kötter, Kassierer Holger Höpken und Schriftführer Dirk Holsteg wurden einstimmig wiedergewählt. Die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt jetzt Christian Quick für Jan Hermann Hecheltjen, der sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte.
Brögeler informierte in seinen Jahresberichten über die Aktivitäten des Vereins, der im Januar 2015 von neun interessierten Brüner Bürgern gegründet wurde und seither die Entwicklung des Dorfes mitbestimmt. Neben etlichen vereinsinternen Veranstaltungen wie Vorstandsversammlungen und den vielen Besprechungen der einzelnen Projektgruppen war der Verein auch in Workshops und Diskussionsrunden im Zuge von Leader, einem EU-Förderprogramm für den ländlichen Raum, aktiv. Als Highlights nannte Brögeler für die vergangenen drei Jahre die Fertigstellung des Brüner Marktplatzes, die Entwicklung des Neubaugebiets Pollmannsweg, das heute An der Feuerwehr heißt, und die Fertigstellung des Geschichtspfades. Außerdem freute er sich über den Gewinn des Heimatpreises und die Auszeichnung von Johann Hüfing als verdienter Hamminkelner Bürger für seine Tätigkeit als Bauleiter für die Neugestaltung des Markplatzes durch die Stadt.
Außerdem berichteten Vertreter der Projektgruppen über ihre Fortschritte und die Pläne für die Zukunft. Thema Dorfmitte und Marktplatz: Rolf Brögeler selbst berichtete über die erfolgreich beendete Umgestaltung, welche in Zusammenarbeit mit der Stadt umgesetzt wurde. Erste Überlegungen dazu wurden von der Projektgruppe bereits seit 2015 angestellt, die Arbeiten starteten schließlich im Februar 2020. 80 ehrenamtliche Helfer leisteten über 1000 Arbeitsstunden und stemmten damit den Eigenanteil von Bürger für Brünen. Das Projekt hatte ein Investitionsvolumen von über 300.000 Euro. Brögeler dankte allen Helfern.
Maic Hübert berichtete von der Projektgruppe „Wohnen für Jung und Alt“, dass es bei der Standortsuche für eine Tagespflegestätte oder ein Wohngemeinschaftshaus für Senioren neue Gespräche gebe. Ein erster Standortvorschlag hatte sich als nicht realisierbar erwiesen. Zur geplanten Wohnbebauung am Mattenkamp sagte Hübert, dass der Investor Hütten & Kunadt das Grundstück übernommen hat und dort barrierefreie Wohnungen zur Vermietung und zum Eigentumserwerb plant. Interesse für die Wohnungen kann man beim Investor schon hinterlegen. Außerdem reicht die Entwicklung am Pollmannsweg nicht aus, den Bedarf von Bauwilligen zu decken. Eine neue Bedarfsabfrage der Projektgruppe unter den Brüner Bürgen habe ergeben, dass unverändert großes Interesse besteht, Eigenheime im Dorf zu errichten. Das Ergebnis dieser Abfrage sowie einen Vorschlag zum Standort hat die Projektgruppe der Stadt und dem Rat vorgestellt. Die Projektgruppe befindet sich hierzu weiter im Austausch mit der Stadt und den Ratsfraktionen.
Im Bereich Freizeit, Jugend und Sport gibt es Überlegungen zum Mehrgenerationenprojekt Pastorsberg. Das Projekt ist im Programm hinterlegt, jetzt muss es in die Details gehen. Anneliese Hecheltjen berichtete, dass die Projektgruppe Historisches Brünen alte Dokumente und Bilder sowie Zeit- und Festschriften der Brüner Vereine gesammelt hat und dies weiter tut, um diese im Dorfarchiv unterzubringen. An der digitalen Archivierung wird laufend gearbeitet. Bisher wurden 18.000 Dokumente digitalisiert.
Ebenfalls mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Leader-Programm wurde das Projekt „Auf den Spuren der Zeit – Geschichtspfad in Brünen“ fertiggestellt. Die Führungen zu den über das Dorf verteilten 14 Stationen erfreuen sich großer Beliebtheit. Aktuell beschäftigt sich die Projektgruppe außerdem mit der Gestaltung des Ehrenmal-Umfeldes und dessen Innenraumes.
Johann Krieg berichtete für die Gruppe Rat und Hilfe. Die Gruppe bereitet sich darauf vor, bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine zu unterstützen, und befindet sich dazu mit der Stadt und den Flüchtlingshilfen der anderen Hamminkelner Ortsteile in Kontakt. Erste ukrainische Flüchtlinge sind in Brünen bereits eingetroffen und wurden privat untergebracht.
Publikumsveranstaltungen im Dorf stehen auch wieder an. Peter Mochow äußerte die Hoffnung, in 2022 wieder gemeinsam mit mehreren Brüner Vereinen das Weinfest zu veranstalten, nachdem das erste von den Vereinen organisierte Weinfest in 2019 sehr erfolgreich war. Auch hier stoppte Corona die Entwicklung. Diesmal soll es wieder was werden, und zwar mit dem zweiten Weinfest am 26. und 27. August. Mochow berichtete außerdem von dem privat veranstalteten Weinfest, dessen Einkünfte den Opfern der Flut im Ahrtal zur Verfügung gestellt wurden.