GWG plant Neubauwohnungen in Lank
Die Wohnungsbaugesellschaft möchte die Siedlung an der Eichendorffstraße ausbauen und modernisieren. Welche Angebote dort geschaffen werden, soll zusammen mit Politik, Stadt und Anwohner in Workshops erarbeitet werden.
Die GWG Viersen zählt zu den wenigen Anbietern von preisgünstigem Wohnraum in Meerbusch. Mehr als 750 Wohnungen hat die Immobiliengesellschaft im Stadtgebiet, allein in den vergangenen fünf Jahren hat die GWG 100 neue Wohnungen gebaut. Und die Gesellschaft hat weitere Pläne. Die stellte der Architekt Falk Figgemeier den Mitglieder im Planungsausschuss vor.
In Lank-Latum an der Eichendorffstraße 1 bis 15 stammen vier Gebäuderiegel mit insgesamt 53 Wohneinheiten noch aus den 50er Jahren. Die Ausstattung und das Baumaterial sind veraltet, die GWG spricht selbst von einem „Instandhaltungsrückstau“. Dementsprechend beträgt der durchschnittliche Mietpreis 5,87 Euro pro Quadratmeter. Das Areal, auf dem sich die Gebäude befinden, bietet mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern viel Raum für weitere Wohnungen, da bislang nur 3000 Quadratmeter für Wohnraum genutzt werden.
Die GWG möchte gerne mit der Stadt dort gemeinschaftlich neue Wohnungen in einem neu gestalteten Umfeld planen. Dabei soll das Quartier in drei Phasen entwickelt werden. Auf der verbleibenden Fläche könnten je nach Größe 100 bis 130 neue Wohnungen in dreigeschossigen Häusern geplant werden. Der überwiegende Teil soll ein bis drei Zimmer bieten. Darüber hinaus sei immer noch viel Platz für Grün- und Gemeinschaftsflächen vorhanden, erklärte Architekt Figgemeier den Ausschussmitgliedern. Nachdem die Bewohner aus den alten Gebäuden umgesiedelt wurden, könnten die leergezogenen 50er Jahre Bauten abgerissen werden. „Das geht nicht von heute auf morgen“, erklärte Figgemeier.
Als wichtigen Bestandteil der Planung sieht er Erholungsflächen, etwa eine Parkanlage, Aktiv- und Begegnungsflächen. Derzeitig blieben an der Eichendorffstraße viele Parkplätze ungenutzt, weil ein Großteil der Mieter kein Auto habe. Figgemeier sieht daher eine Fahrradinfrastruktur mit Stellplätzen für E-Bikes als wichtige Ergänzung an. Aber auch Parkplätze mit Ladesäulen und Car-Sharingangeboten sind dort angedacht.
Im Hinblick darauf, dass die ältere Generation wächst und Meerbusch als Zuzugsgebiet für Single- und Pärchenhaushalte aus Düsseldorf attraktiv ist, nimmt die Nachfrage an kleineren Wohnungen zu. Insofern kann sich Figgemeier in Lank ein Quartier für generationsübergreifendes Wohnen vorstellen. Durch Gemeinschaftsräume könnte etwa Nachbarschaft als Gemeinschaft erlebt werden. Eine interessante Option sei dabei Wohnen mit Service, also Angebote wie Haushaltshilfen oder Pflegekooperationen. Dazu könnten Sharingangebote und Co-Working-Plätze das Leben dort bereichern. Als erstrebenswerte Vorstellung sieht die GWG auch ein CO2-neutrales Wohnen in grüner Umgebung.
In Workshops mit Politik, Verwaltung und Nachbarn möchte die GWG einen Austausch über Anregungen, Ängste und den aktuellen Planungsstand organisieren. Eine Frage, die dabei geklärt werden soll: „Brauche ich die Straße überhaupt noch?“, stellte Figgemeier in den Raum. Mit dem Verzicht sei eine autofreie Siedlung möglich, zu der nur Rettungsfahrzeuge und die Müllabfuhr Zugang haben.
Doch für solch einen Umbau müsste der Bebauungsplan geändert werden. Dies benötige bis mindestens 2024 Zeit. Den Spatenstich für die Neubauten kann sich Figgemeier 2024 vorstellen.