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Aufnahme vom Rhein

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Städte als Rivalen

Düsseldorf gegen Köln - im Vergleich der Immobilienmärkte

Düsseldorf. Experten sagen, wie sich die Immobilienmärkte der beiden Rheinmetropolen zuletzt entwickelt haben und was das zum Beispiel für die Preise bedeutet.

Wie schlägt sich Düsseldorfs Immobilienmarkt im Vergleich zu Köln? Diese Frage haben am Dienstag drei Experten aus ihrer beruflichen Perspektive heraus beantwortet. Unterm Strich hat die Landeshauptstadt die Nase vorn.


Doch es ist knapp geworden im Laufe der letzten Jahre, denn Köln hat aufgeholt, wie Herwig Lieb, Regional-Manager bei Colliers, sagt. Beim Flächenumsatz des Büromarkts zum Beispiel gleichen sich mittlerweile die Zahlen, das Transaktionsvolumen für Investments in Gewerbeimmobilien lag 2021 sogar erstmals in Köln höher als in Düsseldorf.

Auch bei der Büromiete ist Köln nah an Düsseldorf herangerückt. Bei der Spitzenmiete liegt die Landeshauptstadt aber deutlicher vorne. Ein Grund dafür ist die unterschiedliche Zahlungsbereitschaft der wichtigsten Mietergruppen. So entfielen 2021 in Köln rund 53 Prozent der angemieteten Flächen auf die Öffentliche Hand, in Düsseldorf waren es nur 22 Prozent. Das ist auch ein Ausweis für den ausgeprägteren Branchenmix in Düsseldorf.

Die sehr geringe Leerstandsquote in Köln lässt aus Liebs Sicht zudem den Schluss zu, „dass es an Flächen mangelt“. Den Düsseldorfer Markt zeichne dagegen mehr Dynamik aus.

Was sich in beiden Städten zeigt: es wird immer mehr in Wohnimmobilien investiert. Die Preise für Eigentumswohnungen sind stark gestiegen, und liegen in Düsseldorf sogar knapp vor Köln. Was gut für Investoren, ist schlecht für Privatmenschen auf der Suche nach einer Immobilie. „Hier könnte noch viel mehr Geld investiert werden, das Angebot ist jedoch knapp.“

Aus Sicht des Projektentwicklers nimmt Klaus Küppers, Niederlassungsleiter der Pandion, die Unterschiede der Städte ins Visier. Die Umsetzung gelinge aus seiner Sicht in der Landeshauptstadt schneller, er hob den professionellen Dreiklang von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit hervor. In Köln sei bei Großprojekten vonseiten der Öffentlichkeit mit einem stärkeren Wunsch nach Mitsprache zu rechnen, was längere Vorarbeit benötige. Mit Blick auf die Stadtentwicklung habe Düsseldorf mutigere Entscheidungen getroffen, auch mit Blick auf Hochhäuser.

Felix Meyen von HIH Invest Real Estate wiederum blickt aus der Sicht des Investors auf die Städte. In Köln sei es noch vor 15 Jahren sehr schwer gewesen, von außen Zugang zum Markt zu finden, da er „von lokalen Netzwerken dominiert“ worden sei. „Das hat auch die Stadtentwicklung zurückgeworfen.“ Düsseldorf sei da offener gewesen und bis heute internationaler und von sehr professionellen Entwicklern geprägt. „Aber mittlerweile hat Köln aufgeholt.“ Noch sei dort der Bestand an nicht mehr zeitgemäßen Büroimmobilien zwar deutlich größer: „Andererseits bietet das mehr Entwicklungsmöglichkeiten.“