<p>Bauunternehmer</p> 
- © Shutterstock

Bauunternehmer

| © Shutterstock
Wohnen und Bauen in Grevenbroich
Autor: Wiljo Piel -

265 Wohneinheiten in fünf Jahren gebaut

Stefan Pick gehört zu den umtriebigen Bauunternehmern der Region. Zurzeit realisiert er gleichzeitig mehrere Projekte. Was der Elsener festgestellt hat: Im Zuge des Strukturwandels interessieren sich vor allem junge Menschen mehr als bisher für eine Wohnung in Grevenbroich.

Die Gewächshäuser sind bereits abgerissen worden, bald wird auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Küppers gebaut. An der Arndtstraße in Elsen wird Stefan Pick sein neuestes Projekt realisieren. 22 Eigentumswohnungen sind dort geplant, und die meisten wurden schon verkauft, obwohl noch kein Bagger angerollt ist. „Schließlich ist die Lage ideal – sehr ruhig, aber nicht weit vom Bahnhof entfernt“, argumentiert der Chef von Pick Projekt. Die Nähe zur Schiene sei denn auch für viele Interessenten ein Kaufargument gewesen – nicht zuletzt mit Blick auf den geplanten S-Bahn-Anschluss, „der hoffentlich bald kommen wird“.

Pick zählt zu den umtriebigen Projektentwicklern und Bauträgern im Umkreis – und der Elsener macht das, was immer mehr in den politischen Fokus gerät: Nachverdichtung. „Das praktizieren wir nicht erst seit heute, sondern schon seit vielen Jahren – das ist eines unserer Geschäftsmodelle“, sagt der Unternehmer. Aktuelles Beispiel: In Frimmersdorf hat Pick einen ehemaligen Bauernhof erworben, um 27 neue Wohnungen auf dem Gelände zu schaffen; im Sommer sollen dort die ersten Eigentümer einziehen. „Die meisten von ihnen kommen aus dem Dorf, darunter viele junge Leute, die in ihrem Heimatort wohnen bleiben möchten“, sagt Pick.

Nachverdichtungs-Projekte wie dieses seien hochinteressant: „Nicht nur, weil sie sich wunderbar planen und stemmen lassen, sondern weil die Infrastruktur schon vorhanden ist“, betont Pick. „Das macht das Bauen einerseits günstiger und ist andererseits auch ökologisch sinnvoll.“ Und nicht zuletzt könne damit auch Stadtentwicklung betrieben werden. Beispielhaft nennt er die Mehrfamilienhäuser, die am Synagogenplatz und am Ostwall, also mitten im Zentrum entstanden sind und dort nun Akzente setzen. „An ihrer Stelle waren vorher nicht gerade repräsentative Gebäude zu sehen“, meint Stefan Pick.

In Grevenbroich fehlt es an Wohnraum, bis 2039 müssen 2000 neue Wohneinheiten geschaffen werden. „Der wachsende Druck auf den Markt ist deutlich zu spüren, wir reagieren entsprechend darauf“, sagt der Unternehmer. In den vergangenen fünf Jahren hat Pick Projekt insgesamt 265 Wohneinheiten realisiert oder geplant, zurzeit sind 68 an verschiedenen Orten im Bau. Unter den Käufern seien viele junge Menschen, nicht nur aus Grevenbroich, sondern auch aus umliegenden Kommunen. Letztere würden vor allem die Naherholungs-Qualitäten der Stadt schätzen. Und: „Der Strukturwandel ist unter diesen Kunden ein Riesenthema“, meint Pick. Die Entscheidung für Grevenbroich falle nicht selten auch deswegen, weil die Tage der Kraftwerks-Kulisse gezählt sind.

Nachverdichtung hat das Unternehmen auch auf eigenem Gelände praktiziert: Bereits vor etlichen Jahren wurde der ehemalige Pick-Bauhof an der Stefanstraße in Elsen zu einem modernen Wohngebiet umgewandelt. Wo Stefan Pick nachverdichtend gerne tätig werden würde: auf dem Parkdeck der Coens-Galerie in der Innenstadt.

„Das wäre ein sehr interessantes Projekt“, sagt der Bauunternehmer. Im Vergleich zur benachbarten Sparkassen-Hauptstelle und der Kreisverwaltung fehle es dem Parkhaus seiner Meinung nach an Höhe, so dass das obere Deck ohne Weiteres um ein Wohngebäude mit grünem Innenhof aufgestockt werden könnte. „Das würde dem Stadtbild an dieser Stelle sicherlich gut tun.“