Gärtnern mit Begeisterung
Wenn die Tage langsam wärmer werden, man hier und da wieder Vogelstimmen vernimmt und sich die ersten Knospen zeigen, dann lockt die Sonne in den Garten. Da gibt es so viel zu tun, um den Boden und die Pflanzen für die ersten Samenkörner und das zarte Frühlingsblühen vorzubereiten. Gärtnern ist gesund für Körper und Seele - dem kann jeder Gartenliebhaber zustimmen. Die Ruhe, das warme Gefühl der Erde zwischen den Händen und der sichtbare Erfolg der Arbeit schafft Erholung und echte Zufriedenheit. Nicht wenige begeisterte Naturliebhaber wünschen sich Möglichkeiten, im Rollstuhl oder mit Rollator ganz ohne Hindernisse gärtnern zu können. Damit ein eigener barrierefreier Garten optimal geplant werden kann, gilt es einige wichtige Tipps umzusetzen, die das Gärtnern mit Rollstuhl im Handumdrehen mühelos machen.
Barrierefreie Gartenwege gestalten
Um die Gartenwege frei von Hindernissen zu errichten, sind drei Punkte von besonderer Wichtigkeit: Eine problemlose Begeh- und Befahrbarkeit, eine ausreichende Breite und eine optimale Beleuchtung.
Der perfekte Untergrund für festen Halt
Besonders gut eignen sich wetterfeste und rutschhemmende Beläge mit einer griffigen Oberfläche, um Unfällen durch Ausrutschen vorzubeugen. Ein festes und ebenes Material ohne gefährliche Kanten oder Absätze kann nicht zur verheerenden Stolperfalle werden und garantiert eine gute Befahrbarkeit. Daher muss dringend davon abgeraten werden, die Gartenwege mit Kies, Schotter, unebenen Großpflastersteinen oder Holz zu gestalten. Interessant hingegen sind z. B. beschichtete Betonplatten, welche sehr strapazierfähig und witterungsbeständig sind. Auch Dränsteine sind eine ausgezeichnete Option, da Wasser versickern kann und die raue Oberfläche viel Halt gibt. Eine klassische Idee für die Veranda sind zudem Elastikplatten aus Kautschuk - sie punkten mit Formstabilität, Rutschfestigkeit und Unempfindlichkeit. Gedacht werden sollte ebenfalls an die Farbwahl des Weguntergrunds. Eine zu helle Farbe kann im Sonnenlicht schnell blenden, während ein allzu dunkler Farbton in der Dämmerung kaum erkennbar ist. Ideal ist ein farblich gut sichtbarer, nicht reflektierender Untergrund.
Die optimale Breite für einen ausreichenden Bewegungsradius
Damit mit dem Rollstuhl oder Rollator genug Bewegungsfreiheit besteht, liegt die Mindestbreite bei 1,20 m. Birgt der Gartenpfad Kurven oder engere Wegabzweigungen, kann es schnell zu schmal werden - hier empfiehlt sich eine Breite von mindestens 1,60 m. Der Wendekreis eines Rollstuhls beträgt bereits 1,50 m, was mit bedacht werden sollte.
Die passende Beleuchtung für maximale Sicherheit
Ganz essenziell ist eine gute Ausleuchtung der Gartenwege, damit auch in der Abenddämmerung eine Runde durch den Garten sicher möglich ist. Abgeschirmte Gartenleuchten, die den direkten Wegrand markieren und nicht blenden, sind hierfür gut geeignet. Ergänzend sind Zeitschaltuhren oder Bewegungsmelder eine hilfreiche Möglichkeit, eine einwandfreie Beleuchtung zu garantieren.
Hochbeete für eine rollstuhlgerechte Gartenarbeit
Da die gängigen Hochbeete aus dem Baumarkt im Sitzen nur umständlich zu bearbeiten sind, gibt es inzwischen einen idealen Weg, um das Gärtnern barrierefrei zu gestalten. Das unterfahrbare Hochbeet besitzt zwei bedienbare Seiten, die etwas über das eigentliche Beet herausragen. An diesen Seiten kann problemlos mit einem Rollstuhl oder Rollator geparkt werden, während die Beine genügend Platz unter dem Überhang des Beetes finden. Ganz bequem, entspannt und rückenschonend ist nun das Arbeiten an den Pflanzen möglich. Kein Drehen oder Strecken mehr - mit dem unterfahrbaren Beet wurde eine wunderbare Möglichkeit geschaffen, jedem einzelnen die Gartenarbeit im Sitzen zu ermöglichen. Durch die abweichende Pflanzhöhe des Beetes können sowohl niedrig- als auch tiefwurzelnde Pflanzen angebaut werden. Der Boden ist offen und direkt mit dem Erdboden verbunden. Damit für jeden Hobbygärtner die optimale Höhe gefunden werden kann, gibt es das unterfahrbare Beet in verschiedenen Größen und Höhen.
Hochbeet oder Tischbeet - was ist die bessere Variante?
Beide Beetarten haben ihre Vor- und Nachteile, welche je nach Garten, Vorliebe und persönlicher Situation abgewogen werden müssen. Ganz egal, für welches Modell Sie sich entscheiden - ein Beet ist immer ein Schmuckstück im Garten.
Das Hochbeet
Durch den direkten Kontakt mit dem Erdreich ermöglicht dieses Modell einen ausreichenden Nährstoffaustausch. Damit wird die ganze Bandbreite der Bepflanzung ermöglicht und es bestehen eine Vielzahl an Wegen, das Beet zu gestalten. Wer gerne Gemüse zieht, hat mit dieser Wahl die Option, Tiefwurzler wie Artischocken, Rote Rübe, Blumenkohl oder Wurzelpetersilie anzupflanzen. Regenwasser wie auch das Wasser vom Gießen kann ohne Hindernis direkt in den Erdboden absickern und staut sich nicht auf. Zusätzlich bildet das langsam abfließende Wasser eine Art Wasserspeicher in der Erde. Durch das hohe Fassungsvermögen des Beetes werden Verrottungsprozesse und Wärmebildung in der Pflanzerde begünstigt, was wiederum zu reicheren Ernteerträgen führen kann. Die entstandene Wärme und der nährstoffreiche Boden führen außerdem dazu, dass das Beet bis in den Januar hinein genutzt werden kann. Insgesamt ist das Aufbauen, Befüllen und Bepflanzen eines Hochbeetes natürlich ein aufwändigerer Prozess, der einiger Geduld bedarf.
Das Tischbeet
Ein Tischbeet ist die vereinfachte Version eines Hochbeetes. Der Pflanzkasten ist flach und durch die vier Tischbeine wunderbar unterfahrbar, der Aufbau und das Befüllen sind unkompliziert. Besonders geachtet werden muss auf eine Drainage - das Regen- und Gießwasser braucht die Möglichkeit, abfließen zu können, da sonst Stau und Fäulnis entsteht. In einem Tischbeet fühlen sich alle Pflanzen wohl, die auch sonst in Blumentöpfen angepflanzt werden können und über flache Wurzeln verfügen. Dazu zählen Spinat, Radieschen, Kräuter, Pflücksalate oder kleine Paprikasorten. Auch Erdbeeren gedeihen in einem Tischbeet hervorragend. Bei der Bepflanzung eines Tischbeetes muss auf eine regelmäßige, ausgewogene Begießung geachtet werden. Kommt es zu extremer Hitze, starker Trockenheit oder Frostperioden, werden die Pflanzen dem nicht lange standhalten können. Ein Tischbeet eignet sich wiederum sehr gut als Ziergarten mit Stiefmütterchen, Chrysanthemen, Primeln und Geranien. Eine Augenweide auf der Terrasse ist mit diesem Projekt garantiert!
Ergonomische Gartengeräte und praktische Anbringung
Gartenarbeit kann anstrengend und schweißtreibend sein - aus dem Grund ist es essenziell, auf leichtes und ergonomisches Gartengerät zu setzen. Wer in der Sommerhitze mit schweren Harken und Schaufeln hantiert, wird nicht nur ins Schwitzen kommen, sondern dessen Muskeln und Gelenke werden schon bald zu schmerzen beginnen. Um Handgelenke, Arme und Rücken besonders zu schonen, gibt es passendes Gartenwerkzeug mit einem nur geringen Gewicht und speziell ergonomischer Formung.
Um alle benötigten Werkzeuge immer griffbereit zu haben, sollte das entsprechende Beet über eine praktische und geräumige Ablage verfügen. Dort können die Gartengeräte abgelegt oder auch Pflanzen umgetopft werden. Zudem sind passende Halterungen an den ungenutzten Seiten des Beetes ein Vorteil, damit alles seinen festen Platz hat. Rostfreies Gartengerät ist in diesem Fall eine Voraussetzung.
Um den Garten blühen zu sehen, ist das Gießen ein Muss. Damit diese Arbeit leicht von der Hand geht, ist eine spezielle ergonomische Gießkanne eine große Hilfe. Die Regentonne muss über einen Hahn in einer praktischen Höhe verfügen, damit einfach und schnell Wasser abgefüllt werden kann. Wer mit dem Gartenschlauch gießt, tut es sich leichter, wenn eine entsprechende Halterung am Beet montiert wurde. So lässt sich der Schlauch mit einem Bewässerungsaufsatz ungehindert abrollen und benutzen.
Um die tägliche Gießarbeit mit einer schweren Gießkanne oder dem unpraktischen Wasserschlauch zu vermeiden, ist eine automatische Bewässerungsanlage eine erstaunliche Unterstützung, die einem das Tragen der Gießkanne abnimmt. Zuverlässig und regelmäßig werden alle Pflanzen mit Wasser versorgt, in dem die Trockenheit des Bodens mittels der Saugkraft die Aktivierung der Anlage hervorruft.
Zu guter Letzt ist es ratsam, möglichst unempfindliche und pflegeleichte Pflanzen auszuwählen. Dadurch entsteht nicht der Druck einer aufwändigen und zeitintensiven Pflege und selbst nach einem besonders trockenen Tag bereitet der Blick aus dem Fenster immer noch Freude und Stolz.