Wohnungsbau mit Hürden

Der Bau von Wohnungen ist nicht nur für Privatleute höchst herausfordernd geworden. Auch Projektentwickler, deren Geschäft der Wohnungsbau ist, sind etwa mit Blick auf Zinsen und Inflation derzeit viel stärker gefordert.

Aber am Neubau, zumal an begehrten Standorten wie Düsseldorf, führt auch jetzt kein Weg vorbei. Es gibt erheblich zu wenige Wohnungen, und trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten suchen viele Menschen eine Möglichkeit, steigenden Mieten und Nebenkosten zu entfliehen. Sie nehmen eine Neubauwohnung auch als wichtigen Baustein für den eigenen Vermögensaufbau ins Visier. Die Förderprogramme der Förderbank KfW sowie die degressive Abschreibung (AfA) sind hier wichtige Bausteine. Derzeit erleben wir am Markt jedoch eine sich zuspitzende Verknappung des Angebots, da viele Neubauprojekte auf Eis liegen. Uns erscheinen derzeit vor allem nachfolgende drei Aspekte wichtig, damit der Wohnungsbau besser vorankommt. 1) Der Bau öffentlich geförderter Mietwohnungen ist wichtig. Aber die von manchen Kommunen verlangten hohen Sozialquoten von bis zu 50 Prozent können dazu führen, dass Wohnungsbauprojekte nicht mehr wirtschaftlich darstellbar sind. 2) Energieeffizienzanforderungen wie der EH 40-Standard verlangen nach höheren Dämmstärken, die eine Neubewertung der festgelegten Baugrenzen nötig machen. 3) Um Bauprojekte zu beschleunigen, sollten sich Kommunen auf die Partner konzentrieren, die auch wirklich bauen wollen.

Thomas Trendelkamp

Der Autor ist Leiter Projektentwicklung, Region West bei der BPD Immobilienentwicklung GmbH.