Kolumne

Was sich 2025 ändern muss

Zu viel Bürokratie, zu wenig Innovation: Die Gründe für den stockenden Neubau sind hausgemacht. Im neuen Jahr und mit der anstehenden Neuwahl besteht die Gelegenheit, vieles zum Positiven zu ändern.

Es fehlen Wohnungen und die Gebäude in Deutschland brauchen viel Energie zum Heizen. Für beides gibt es gemeinsame Ursachen, nämlich die Überbürokratisierung von allem, was mit Bautätigkeit zu tun hat, sowie fehlende Innovationsfreude. Beim Neubau ist der Weg vom erworbenen Grundstück zum fertigen Bauwerk extrem komplex und lang. Über 3000 Normen regeln, wie ein Gebäude errichtet werden muss. Das Baurecht ist nicht minder kompliziert. Produktivitätsfortschritte bei der Errichtung und Sanierung von Gebäuden hat es seit den 1990er-Jahren nicht gegeben. Das Ganze schlägt auch auf die durch, die im Bestand Wohnraum errichten oder CO2 einsparen wollen. Wer schon einmal versucht hat, Förderprogramme abzurufen und sich mit den technischen Vorgaben beschäftigt hat, wird über viele frustrierende Dinge berichten können. Wen verwundert es da, dass seit Jahren die Sanierungsquote in Deutschland nicht hoch genug ist, um Klimaziele zu erreichen und bereitgestellte Mittel der Förderprogramme nicht abgerufen werden? Auf die Idee, dass es nicht an den Menschen, sondern an dem Korsett aus Regeln liegt, kommt kaum jemand. Es fehlt der Mut, das eine oder andere Unnötige über Bord zu werfen. Statt das Problem zu lösen, wurden aber die Eigentümer für die wegen fehlender Bautätigkeit steigenden Mieten und den hohen CO2-Ausstoß der Gebäude verantwortlich gemacht und mit noch mehr Bürokratie und Eingriffen gegängelt. Im neuen Jahr 2025 und der Neuwahl besteht nun die Gelegenheit, all das zum Positiven zu ändern.

Dr. Werner Fliescher

Der Autor ist Vorstand von Haus und Grund Düsseldorf.