Kolumne

Wandel bringt Wachstum

Wie in der gesamten Dienstleistungsbranche erkennbar, so wird auch der Beruf des Maklers kontinuierlich vor neue Herausforderungen gestellt. Das hat Folgen für den Berufsstand.

Der Makler von heute sollte sich in der Pflicht sehen, der Gewerbeimmobilie und ihrem künftigen Nutzer mittel- und langfristig eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu bescheren. Wir leben in einer Zeit, in der die Baby-Boomer-Generation ihre Nachfolge zu regeln hat. Will meinen: Die handwerklichen Berufe und viele andere stehen vor strukturellen Veränderungen. Die alte Schlosserei ohne Nachfolger sucht nach einem zukunftsträchtigen Nutzungskonzept – und die Immobilie will nicht in den Büchern der Restwert-Börsen landen. Die einst schmucken, einladenden Räumlichkeiten im Lebensmittelhandwerk, die Bäckereien und Metzgereien, sie benötigen im Kampf um Perspektive die konzeptionelle Unterstützung durch den Makler. Den Blick weiten für neue, forsche Ideen, etwa die alte Schmiede durch gute alte Weine mit lokalem Verkauf und Internetauftritt ablösen. Oder vor den Kacheln der einstigen Metzgerei den niederländischen Spezialitäten-Anbieter mit exzellenter Käse-Kenntnis präsentieren, der nebenher noch zur Tagestour zum Käsemarkt im niederländischen Alkmaar einlädt. Je mutiger der Wechsel ist, desto besser. Und was im Kleinen für das Handwerk gilt, das gilt im Großen für jede Herausforderung im industriellen und gewerblichen Segment. Der Wandel bringt Wachstum, und genau das ist gewünscht.

Wichtig bei alledem ist allerdings, dass sich bei diesen gedanklichen Sprüngen auch die Verwaltungen ans neue Denken anschließen. Bei Themen wie Nutzungsänderungen, Parkraum-Ablöse, Brandschutz und vielem mehr sollten schnelle Verfahrensabläufe machbar werden. Sonst fühlt sich der noch so kreative Makler in der Pflicht, aus rein monetären Gründen den schnellen Vertrag dem zukunftsträchtigen Wandel vorzuziehen.

Sascha van Bentum

Der Autor ist Geschäftsführender Gesellschafter der RE/MAX – Immobilien am Niederrhein.