Kolumne

Schutz für Heimwerker

Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Arbeitsunfällen inklusive Hin- und Rückweg zum Job, nicht bei Freizeitunfällen. Eine private Unfallversicherung kann hier hilfreich sein.

Bohren, hämmern, sägen – nichts hat den Trend zum Heimwerken so befeuert wie die Pandemie. Und der Boom zum „Do it yourself“ geht weiter. Doch was in Youtube-Tutorials so einfach aussieht, erweist sich in der Praxis mitunter als schmerzhaft: Der Hammer trifft den Daumen, die abgeschlagene Fliese fällt auf den Kopf, der Bohrer durchtrennt eine Stromleitung und beim Sägen sind auf einmal Finger weg. Jedes Jahr verunglücken im Haushalt beim Reparieren, Renovieren und Sanieren rund 300.000 Heimwerkerinnen und Heimwerker – ein Unfall alle zwei Minuten.

Das Problem: Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Arbeitsunfällen inklusive Hin- und Rückweg zum Job, nicht bei Freizeitunfällen. Eine private Unfallversicherung kann hier hilfreich sein. Eine hohe Kapitalleistung bei Invalidität ermöglicht im Fall der Fälle den barrierefreien Umbau von Auto und Wohnung. Aber auch Assistenzleistungen rund um die Themen Haushalt und Pflege und Reha-Maßnahmen lassen sich damit absichern.

Jeder Heimwerker kann das Risiko eines Unfalls aktiv senken. Bei Arbeiten sollte man einen sicheren Stand haben, was auch für Leitern oder Gerüste gilt. Nie in laufende Geräte hineingreifen und stets Arbeitskleidung tragen. Bei Schleif-, Säge- oder Abrissarbeiten sind Handschuhe und Schutzbrillen unerlässlich. Und wer Löcher bohren möchte, sollte in ein Ortungsgerät investieren. Dabei gilt wie für alle Werkzeuge: Qualität hat zwar ihren Preis, aber sie lohnt sich.

Mathias Scheuber

Der Autor ist Vorstandsvorsitzender der ERGO Versicherung AG.