Revitalisierung gegen die Wohnungsnot
Die Wohnungsnot in den Städten wächst stetig, doch neue Wohnungen entstehen kaum. Statt auf mietrechtliche Einschränkungen zu setzen, könnten leer stehende Bürogebäude eine Lösung bieten.
Die Wohnungsnot ist ohne jeden Zweifel eines der dringendsten Probleme unserer Zeit. Mietrechtliche Einschränkungen führen nicht dazu, dass neuer Wohnraum entsteht. Das einzige Mittel gegen die Wohnungsnot sind zusätzliche Wohnungen. Da in innerstädtischen Lagen Grundstücke kaum zur Verfügung stehen, sollte der Revitalisierung bestehender Gebäude größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Damit meinen wir nicht die „Luxusmodernisierung“ von Wohnhäusern, sondern die Umnutzung und Modernisierung leerer Bürogebäude. Derartige Gebäude befinden sich oft in Stadtlagen, die auch als Wohnlagen begehrt sind.
Um solche Maßnahmen realisieren zu können, müssen jedoch die Voraussetzungen verbessert werden. Tatsache ist, dass strikte Vorschriften derartige Projekte erschweren oder gar verhindern. Ingenieure und Architekten sollten Konzepte für die Umnutzung solcher Gebäude entwickeln. Die Reduzierung technischer und baurechtlicher Zwänge und die Schaffung steuerlicher Anreize könnten zu einer Intensivierung führen. Wohnungen, die nicht alle derzeitigen Vorschriften erfüllen, sind allemal besser als leer stehende Bürohäuser. Das könnte auch die Lebensqualität innerstädtischer Bereiche erhöhen.
Hier ist die Politik gefragt, passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Familien sollten nicht gezwungen sein, in benachbarte Städte abzuwandern.
Dieter Friedrich Ruß
Der Autor ist Geschäftsführer und Inhaber der Hausmann Bauregie und Beratung GmbH, Düsseldorf.