Politik muss handeln. Jetzt!
Das Interesse an Immobilien in unserer Region ist nach wie vor hoch. Das belegen die Zugriffsdaten der Immobilienportale. Doch die Probleme bleiben.
Hohe Baukosten im Neubau, hohe energetische Sanierungskosten im Bestandsbau, steigende Zinsen und die mit 6,5 Prozent in NRW hohe Grunderwerbssteuer schmälern die Gruppe der Käufer, die sich das alles noch leisten kann deutlich. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, denn die Gesamtkonstellation aus Baupreisen, Zinsen und Inflation haben viele Projektentwickler gezwungen, geplante Neubauprojekte auf Eis zu legen. Ein Dilemma für normalverdienende Käufer und Mieter.
Jetzt sollte die Stunde der Politik schlagen. NRW könnte endlich die Grunderwerbssteuer, zumindest bei selbst genutztem Eigentum, herabsetzen, um Immobilienkäufer zu entlasten. 6,5 Prozent sind viel zu hoch! Mehr staatliche Förderungen für Familien täten ein Übriges. Vor allem, wenn diese auch als Eigenkapitalersatz in der Finanzierung eingesetzt werden dürften. Wenn unsere Landesregierung die Preisspirale am Bau nicht weiter anheizen möchte, sollte sie auf die im Koalitionsvertrag vereinbarte Rohstoffabgabe auf Kies und Sand ab 2024 unbedingt verzichten. Der zusätzliche Aufschlag wird wichtige Baumaterialien nochmals verteuern und damit auch die Schaffung neuen Wohnraums. „Zukunftsvertrag für NRW“ nannte die Regierung ihr Koalitionspapier. Da muss noch einiges auf den Prüfstand, wenn NRW Zukunft bauen will.
Thomas Schüttken
Der Autor ist Geschäftsführer der Böcker Wohnimmobilien GmbH.