<p>Klaus Franken ist Geschäftsführer Catella Project Management GmbH</p> 
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Klaus Franken ist Geschäftsführer Catella Project Management GmbH

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Kolumne

Nicht nur die Miete entscheidet

„Bezahlbar wohnen“ heißt mehr als nur der Quadratmeterpreis: Erst wenn Miete, Energie und Mobilität zusammenpassen, wird Wohnen wirklich leistbar.

Alle reden vom Mangel an bezahlbaren Wohnungen, aber wie definiert man „bezahlbar“? Oft werden vermeintliche Benchmarks in Euro pro Quadratmeter genannt. Das hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun, denn unsere Kunden kommen mit einem klaren Budget, was man sich angesichts des Haushaltseinkommens absolut pro Monat an Belastung leisten kann. Es ist die Gesamtbelastung, nicht nur die Kaltmiete, die aus Sicht der Nutzerschaft entscheidend ist. Deshalb müssen Energie- und Mobilitätskosten und die Wohnungskonfiguration mit eingerechnet werden, um festzustellen, ob man sich das Wohnungsangebot leisten kann. Hier hat die Immobilienbranche „in den fetten Jahren“ versäumt, auf Qualität zu achten und innovativ zu sein. Um Wohnungsbau tatsächlich bezahlbar zu machen, sind Standorte mit optimaler Eignung für ÖPNV- oder Radnutzung wichtig, damit zumindest auf das zweite Fahrzeug im Haushalt verzichtet werden kann – das spart schnell 500 Euro in der Haushaltskasse. Moderne Energiesysteme, die wir in unseren Quartieren unabhängig von der (zuweilen teuren) Fernwärme betreiben, senken die Warmmiete. Eine gut geschnittene Wohnung bietet auf weniger Quadratmetern mehr Nutzwert. Kombiniert man alle Effekte, ist eine Neubauwohnung für breite Bevölkerungsschichten bezahlbar und zukunftssicher.

Bezahlbarkeit lässt sich sicherstellen, selbst ohne „Bau-Turbo“ oder Gießkanne mit Fördermitteln – wir haben es ausprobiert und laden herzlich ein, mitzumachen.

Klaus Franken

Der Autor ist Geschäftsführer der Catella Project Management GmbH.