Kolumne

Mehr Zutrauen in die Bürger

Einige Akteure in Berlin nehmen für sich in Anspruch, die einzigen zu sein, die wissen, wie man das Klima mit Wärmepumpen rettet.

Den 80 Millionen Bürgern trauen sie solche an sich vernünftigen Entscheidungen erst gar nicht zu. Dabei haben die Bürger 2022 ganz ohne gesetzlichen Zwang ein Viertel weniger Gas verbraucht als im Jahr davor. Im Immobiliensektor wurde von allen Sektoren am meisten CO2 eingespart, nämlich 46,8 Prozent bezogen auf 1990.

Ein autoritäres Gesetz, das ab 2024 den Einbau von Wärmepumpen fordert, die gar nicht verfügbar sind und von fehlenden Handwerkern eingebaut werden sollen, wird nicht besser, wenn man es mit komplexen Förderinstrumenten garniert.

Wie wäre es, wenn Politik ihren Bürgern mehr verantwortungsvolles Handeln zutrauen würde? Wie wäre es, wenn man es den Bürgern überlässt, wie sie die Einsparung von CO2 bewerkstelligen, durch Sparsamkeit, durch alternative Heizgeräte oder vielleicht sogar durch neue innovative Heiztechnologien, die von Ingenieuren erst noch entwickelt werden? Wie wäre es also, wenn einfach ein hoher CO2-Preis das Signal zum Handeln setzt? Mit den Einnahmen aus dem CO2-Preis hätte der Staat dann auch genug Mittel für Förderungen der Heizungsumstellung. In anderen Ländern funktioniert das bereits. Niemandem geht es also darum, gegen Klimaschutz, Transformation oder moderne Heiztechnologien zu sein. Im Gegenteil! Um den Weg zum Ziel muss aber gerungen werden. Übereilte, schlecht gemachte und überfordernde Gesetze helfen dabei nicht.

Dr. Werner Fliescher

Der Autor ist Vorstand von Haus & Grund Düsseldorf und Umgebung.