Klimaschutz kann sich auch rentieren
Der „Wohnungsbau ist nicht bezahlbar“ heißt es. In der Tat, Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden, seien es Bauvorschriften, Zinsentwicklung, Material-/Lohnkosten. Also warten auf externe Effekte? Die wird es nicht geben.
Null-Zins-Phase und Milliarden an Fördermitteln sind Vergangenheit. Warten auf Madame Lagarde oder die spendable Regierung ist keine gute Strategie. Aber, Innovation können wir selbst vorantreiben.
Um Bauen wieder bezahlbar zu machen, bedarf es Kreativität und cleveren Managements. Wir können besser planen, aus jedem Quadratmeter mehr Nutzwert herausholen. Wir können besser bauen, nicht althergebracht wie in einer Manufaktur auf der nassen Baustelle, sondern industriell im Werk. Das geht schneller, bietet bessere Qualität und ist preiswerter. Sinnvolle Optimierung bezieht sich nicht nur auf die Steine sondern auf die ganzheitliche Betrachtung des Wohnens. Nicht nur bis zur Fertigstellung des Gebäudes denken, sondern vor allem Effekte der laufenden Nutzung vorausdenken. Mit rein regenerativer Wärmeversorgung wird kein steigender CO2-Preis die Nebenkosten in die Höhe treiben. An Standorten mit guter ÖPNV-Anbindung reicht vermutlich ein Auto pro Haushalt. Energie- und Mobilitätskosten zu senken, hilft Wohnungsneubau bezahlbar zu gestalten. Berücksichtigt wurde dies in den beiden vom Land zertifizierten Klima-Quartieren Seestadt und Düssel-Terrassen – es sind die beiden größten im Lande. Beispiele, die Mut machen und zeigen: Es geht auch anders.
Klaus Franken
Der Autor ist Geschäftsführer der Catella Project Management GmbH.