Kolumne

Herausforderungen bleiben groß

Das neue Jahr wirft lange Schatten voraus und die Immobilienbranche Deutschland bleibt weiter im Krisenmodus. Um das festzustellen muss man kein großer Prophet sein. Doch was sind die Ursachen?

Eigentümer sollen die Herausforderung des Klimawandels bei gleichzeitig hohen Energie- und Stromkosten und immens steigenden Baukosten meistern. Die Zahl der Neubauten bricht ein und gleichzeitig wurden KfW-Förderprogramme für den Neubau eingestellt und die Zinsen für KfW-Förderprogramme zur energetischen Sanierung steigen. Die Fördersummen können schon lange nicht mehr mit den Baukosten Schritt halten. Von einer erforderlichen Entlastung bei den Bauvorschriften ist noch nichts zu erkennen, obwohl gerade dies für den Neubau der vielen fehlenden Wohnungen, aber auch für die anstehenden energetischen Sanierungen und Umnutzungen von leerstehenden Immobilien extrem wichtig wäre. Insolvenzen großer Immobilienholdings setzen die Innenstädte weiter unter Druck, weil mit der Schließung weiterer Warenhäuser die Frequenzanker fehlen. Schließlich fehlt weiterhin eine deutliche Liberalisierung im Bereich des Mieterstroms.

Die finanziellen Auswirkungen des neuen, bürokratielastigen Gebäudeenergiegesetzes und der kommenden EU-Gebäuderichtlinie werden weitere negative Auswirkungen, gerade auf die einen ausgewogenen Wohnungsmarkt stark stützenden privaten Eigentümer, haben.

Es wird Zeit, dass der gordische Knoten der Wohnungspolitik durch einen gemeinsamen Kraftakt aller Akteure zerschlagen wird, um die notwendige Dynamik für die kommenden Herausforderungen zu erzeugen.

Dr. Johann Werner Fliescher

Der Autor ist Vorstand von Haus & Grund Düsseldorf und Umgebung.