Kolumne

Die Bremse sitzt – nur keiner lenkt

Die Politik verlängert die Mietpreisbremse – und verschärft damit ungewollt die Krise am Wohnungsmarkt. Neubau stagniert, Investitionen bleiben aus, Vertrauen erodiert. Statt Lösungen zu schaffen, werden Probleme zementiert. Warum es jetzt einen mutigen Neustart braucht.

Die Mietpreisbremse wurde nun erneut von der Politik verlängert! An der eigentlichen Schieflage auf dem Wohnungsmarkt ändert sich dadurch: nichts. Im Gegenteil: Statt sich den Herausforderungen zu stellen, zementiert man sie – von oben.

Neubau? Bröckelnd. Vertrauen? Erodierend. Anreize? Fehlend. Investitionen? Bleiben aus. Bewegung? Abgewürgt. Die Mietpreisbremse orientiert sich an Vergleichsmieten, die nicht mehr vergleichbar sind. Der Mietspiegel flackert, Urteile widersprechen einander, Grauzonen werden zum Normalfall. Und wer ehrlich vermietet, zahlt meistens noch drauf.

Wir möchten gestalten. Investieren. Verantwortung übernehmen. Und den Mietpreis im Rahmen des Marktes selbst bestimmen. Täglich begleite ich Menschen, die Wohnraum schaffen, erhalten oder verzweifelt suchen. Ich sehe, was gelingt und was fehlt. Die Frage, die bleibt, brennt: Warum wird der Immobilienmarkt zunehmend politisch gelenkt, obwohl dieser wie jeder andere von Angebot und Nachfrage lebt? Was wir brauchen, ist keine verlängerte Bremse – sondern einen Neustart mit klarer Linie, transparentem Mietrecht, dem Vertrauen in bewährte Modelle und Dynamik im Schulterschluss zwischen Eigentümern, Politik und Gesellschaft.

Denn: Begrenzungen schaffen keinen Raum zum Leben – sie engen ein, wo Weite und Zuversicht gefragt sind. Bestehende Potenziale gilt es zu heben und überbordende Anforderungen an den Bestand abzubauen, wo Raum längst vorhanden ist.

Immobilien stehen still – wir nicht!

Frauke Pink

Die Autorin ist Expertin für Wohnimmobilien und Inhaberin von PINK Immobilien Management, Düsseldorf.