Der Bedarf ist weiterhin hoch
Deutschland ist noch immer nicht fertig gebaut. Betrachtet man einmal die Großstädte des Landes, so ist der Wohnungsbedarf je 1000 Einwohner in Köln mit 7,3 und Münster mit 6,6 für Nordrhein-Westfalen am höchsten. Die Baukosten müssen dringend runter!
Das Ziel der Bundesregierung, wonach pro Jahr 400.000 Wohnungen errichtet werden sollen, wurde weit verfehlt. Tatsächlich rechnet das Institut für Wirtschaft (IW) aus Köln für dieses Jahr nur mit dem Neubau von nur knapp 300.000 Wohnungen und stellt fest, dass zukünftig aufgrund der geringeren Bevölkerungsdynamik auch weniger Wohnungen benötigt werden. So rechnet das IW weiter mit einem Bedarf von knapp 260.000 Wohnungen pro Jahr für die Jahre 2026 bis 2040. Deutschland ist also noch immer nicht fertig gebaut.
Betrachtet man einmal die Großstädte des Landes, so ist der Wohnungsbedarf je 1000 Einwohner in Köln mit 7,3 und Münster mit 6,6 für Nordrhein-Westfalen am höchsten. Düsseldorf liegt mit 4,8 Wohnungen je 1000 Einwohner in einem Bereich, in dem sich der Wohnungsbedarf in den nächsten Jahren mit der prognostizierten Bautätigkeit decken lässt. Ebenso wird sich der Wohnungsmarkt in Dortmund entspannen. Dort ist nach der Studie sogar von einer Überdeckung des Wohnungsbedarfs auszugehen. Das soll langfristig auch in anderen Städten Deutschlands, wie Frankfurt oder München, der Fall sein.
Insgesamt sind das eher positive Nachrichten für den Wohnungsmarkt, auch wenn Entspannung noch auf sich warten lassen wird. Grundsätzlich ist der Baubedarf in Deutschland, auch wegen der Überalterung des Gebäudebestandes, jedoch weiter hoch. Eine Senkung der Baukosten ist dringend notwendig, damit Neubauten schnell zu vernünftigen Mieten und Kaufpreisen errichtet werden können.
Dr. Werner Fliescher
Der Autor ist Vorstand von Haus & Grund Düsseldorf.