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Der Handwerker sollte nicht beginnen, bevor der Antrag auf Förderung raus ist.

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Sanierung
Autor: Monika Hillemacher -

Welche Fehler die Förderung gefährden

Beim Antrag auf einen Sanierungszuschuss kann einiges schiefgehen. Vor allem mit formalen Fehlern verschenken Hausbesitzer Geld. Ein Überblick zu Dingen, die sie vermeiden sollten.

Die energetische Sanierung ist nach dem Bau eines Hauses der größte finanzielle Kraftakt für Immobilienbesitzer. Der Staat hilft mit Zuschüssen. Doch die wollen korrekt beantragt sein. Ärgerlich, wenn die Förderung an Formfehlern scheitert. Die Tücken stecken zum einen in den Unterlagen. Zum anderen lauern Steuerfallen. Acht Stolpersteine, die man umgehen sollte:

1. Zu früh beginnen Schon mal die Aufträge vergeben oder mit der Maßnahme beginnen, bevor der Antrag auf Zuschuss raus ist? Keine gute Idee. Denn der Förderantrag muss grundsätzlich zuerst gestellt werden, ansonsten wird der Zuschuss versagt. In diese Falle tappen nach Einschätzung von Beratern wie dem Dachverband der Energieberatenden GIH aber viele Eigentümer. Ist der Antrag erfolgreich eingereicht, steht dem Baubeginn nichts mehr im Weg – der Beschluss muss nicht abgewartet werden.

2. Den Zuwendungsbescheid nicht gründlich lesen Das ist fatal, weil im Dokument steht, was Immobilienbesitzer tun müssen, damit sie am Ende tatsächlich Geld bekommen. Vor allem die beschriebenen Formalia sind unbedingt einzuhalten. „Tun Sie, was drinsteht. Vergessen Sie nichts“, mahnt Martin Brandis, Energieexperte beim Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Er empfiehlt, einen Dritten mitlesen zu lassen. Den Zuwendungsbescheid verschicken die für die Bundesförderung zuständigen Stellen BAFA und KfW, je nachdem, bei wem Eigentümer den Förderantrag einreichen.

3. Die Frist überziehen Der Zuwendungsbescheid hat ein Verfallsdatum. Bis dahin sind die vorgesehenen Maßnahmen nicht nur auszuführen, sondern auch der Förderstelle nachzuweisen. Die Belege müssen fristgerecht online auf den entsprechenden Seiten von KfW oder Bafa hochgeladen werden.

Bei Verpassen des Zeitpunkts droht der Zuschuss auszubleiben. Kommt das Sanierungsvorhaben nicht voran, beispielsweise weil Handwerker oder Material fehlen, ist eine Fristverlängerung möglich. Sie muss vor Fristablauf beantragt werden.

4. Technische Mindestanforderungen außer Acht lassen Die Bundeszuschüsse sind an die Erfüllung technischer Vorgaben geknüpft. Die stehen in den Förderbedingungen und unterscheiden sich von Maßnahme zu Maßnahme: Wärmedämmungen für die Fassade müssen zum Beispiel genau festgelegte Eigenschaften aufweisen, Heizungen definierte Energieeffizienzkriterien einhalten.

All das ist zwingend bei der Auftragsvergabe an die Handwerker zu beachten und gilt auch, wenn man selbst das Material beschafft und verbaut. Die Spezifikationen sind für Laien oft schwer zu durchschauen. Entsprechend hoch ist die Versuchung, die Vorgaben nicht zu beachten oder in der Umsetzungsphase etwas zu verändern, etwa aus Kostengründen.

5. Aufpeppen alter Heizungen Für sie existiert eine Altersgrenze. „Für Geräte, die älter als zwanzig Jahre sind, gibt es keine Optimierung“, sagt GIH-Vorstandsmitglied Gerhard Holzapfel. Bedeutet aber auch: Es gibt keine Förderung – Besitzer und Besitzerinnen solcher Heizungen können sich die Antragstellung also sparen.

6. Doppelte Förderung nutzen wollen Die staatlichen Zuschüsse mitnehmen und zugleich Steuern sparen: das funktioniert nicht. „Steuerermäßigung und Bundesförderung schließen sich gegenseitig aus“, sagt Verbraucherschützer Martin Brandis. Eigentümer müssen sich also für eines von beidem entscheiden und vorher durchrechnen, welche Variante sich finanziell mehr lohnt. Der Steuerbonus beträgt nach Angaben des Bundesverbands Lohnsteuerhilfevereine (BVL) insgesamt 20 Prozent auf höchstens 200.000 Euro, also 40.000 Euro. Er wird verteilt auf drei Jahre in der Einkommensteuererklärung angesetzt. Die Bundesförderung variiert abhängig vom Vorhaben.

7. Falscher Antragsteller Der Steuervorteil wird ausschließlich Immobilieneigentümern gewährt. Probleme tauchen an zwei Stellen auf. Erstens hat nur Anspruch auf Steuerermäßigung, wer Einkommensteuer bezahlt – „Null Steuer, null Bonus“, fasst Brandis zusammen. Der Bonus fällt maximal so hoch aus wie die gezahlte Steuer. Zweitens profitieren ausschließlich Selbstnutzer, die noch dazu die geplante energetische Sanierung bezahlen, erklärt Jana Bauer vom BVL. Gehört den Großeltern das Haus, aber die darin wohnenden Kinder oder Enkel wollen es energetisch fit machen und das auch finanzieren, wird die Steuerermäßigung dem BVL zufolge nicht gewährt.

Gleiches gilt, wenn Enkel Eigentümer sind, aber Eltern oder Großeltern die Rechnungen für das Update bezahlen. Wegen der hohen Beträge sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Eigentümer beauftragt und bezahlt. Tipp des BVL: Nachdenken über eine Übertragung des Eigentums an denjenigen, der sanieren will.

8. Höchstbeträge überschreiten Die Fördersummen pro Kalenderjahr sind gedeckelt. Wollen Hausbesitzer mehrere Maßnahmen durchziehen, ist die Grenze schnell übersprungen. Damit sie kein Geld verschenken, können sie energetische Maßnahmen auf zwei Kalenderjahre verteilen.

Das Fazit: Energetisch sanieren kostet viel Geld. Damit Hauseigentümer möglichst keine Fehler bei der Beantragung von Zuschüssen machen, sollten sie sich helfen lassen. Anlaufstellen sind neben Verbraucherorganisationen die zugelassenen Energieeffizienzberater, Steuerberater und Lohnsteuerhilfevereine.