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Der Handwerker sollte nicht beginnen, bevor der Antrag auf Förderung raus ist.

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Abschied von Öl und Gas
Autor: Philipp Laage -

Wann rechnet sich eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe ist gut fürs Klima. Aber lohnt sich die Investition auch finanziell? Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.

Eine Wärmepumpe braucht kein Öl oder Gas, sondern nutzt Wärme aus der Umwelt - aus der Luft, der Erde oder dem Grundwasser. Damit macht sie das Haus auch im Winter angenehm warm. Für den Betrieb benötigt sie lediglich Strom.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Wärmepumpe effizient arbeitet? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Und lohnt sich der Austausch der Heizung am Ende auch wirtschaftlich?

Dieser Überblick liefert die wichtigsten Fakten, die Sie für die Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe kennen sollten.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Es klingt ein bisschen verrückt: Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme von draußen, wo es doch oft kälter ist, um es drinnen wärmer zu machen. Sie liefert dabei mehr Energie, als sie selbst verbraucht, ohne fossile Brennstoffe wie Öl oder Erdgas zu verbrennen.

In jeder Wärmepumpe spielt sich vereinfacht folgender Kreislauf ab:

1. Wärmeenergie aus der Umwelt wird auf ein Kältemittel übertragen, das sich schon bei niedrigen Temperaturen in Gas verwandelt.

2. Ein Verdichter komprimiert das Gas, dadurch erwärmt es sich.

3. Das verdichtete Kältemittel überträgt seine Wärme ans Heizsystem und kühlt dabei ab, bis es wieder flüssig ist.

Für diesen Prozess benötigt der Verdichter lediglich Strom.

Wenn dieser Strom aus erneuerbaren Energien kommt, ist die Wärmepumpe eine nahezu emissionsfreie und damit klimaneutrale Methode zu heizen.

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?

Wärmepumpen nutzen unterschiedliche Arten von Umweltwärme:

1. Luft-Wasser-Wärmepumpe

Das ist die gängigste Variante. Die Wärmepumpe nutzt die Wärmeenergie der Außenluft, die über einen Ventilator angesaugt wird.

  • Vorteil: einfache Installation, keine Bohrungen nötig
  • Nachteil: weniger effizient bei sehr kalten Temperaturen, Geräuschemissionen

2. Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe)

Die Wärmepumpe nutzt die relativ gleichbleibende Temperatur im Erdreich, mithilfe von unterirdischen Sonden oder Flächenkollektoren.

  • Vorteil: konstante Temperaturen, hohe Effizienz
  • Nachteil: höhere Kosten durch Erdarbeiten

3. Grundwasser-Wärmepumpe (Wasser-Wasser)

Hier nutzt die Wärmepumpe die Wärmeenergie aus dem Grundwasser. Dafür werden zwei Brunnen gebohrt, um das warme Wasser an die Oberfläche zu bringen und das abgekühlte Wasser wieder ins Erdreich zu führen.

  • Vorteil: konstante Temperaturen, ebenfalls sehr effizient
  • Nachteil: teurer Einbau, genehmigungspflichtig

4. Luft-Luft-Wärmepumpe

Sie ist nicht an das wasserführende Heizungssystem angeschlossen, sondern funktioniert im Grunde wie eine Klimaanlage, die kalte Luft von draußen erwärmt und an den Innenraum abgibt. Das System wird oft in Verbindung mit einer bestehenden Gasheizung genutzt.

  • Vorteil: deutlich günstiger in der Anschaffung
  • Nachteil: funktioniert nur raumweise

Gut zu wissen: Im Jahr 2023 wurden 356 000 Heizungswärmepumpen in Deutschland verkauft (ohne Luft-Luft-Geräte). Luft-Wasser-Wärmepumpen machten dabei mehr als 90 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Im Jahr 2024 sank der Absatz deutlich auf rund 193 000 Exemplare.

Wie effizient arbeitet eine Wärmepumpe?

Hier sind zunächst zwei Kennzahlen zu unterscheiden:

1. Coefficient of Performance (COP)

Dieser Wert beschreibt, wie viel elektrische Energie die Wärmepumpe unter Laborbedingungen braucht, um Wärmeenergie zu erzeugen. Nicht berücksichtigt werden hier die tatsächlichen Betriebsbedingungen. Jede Wärmepumpe hat von Werk aus einen bestimmten COP.

Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen erreichen einen höheren COP als Luft-Wasser-Wärmepumpen, weil die Temperaturen unter der Erde über das ganze Jahr hinweg ziemlich stabil sind. Der Kompressor muss somit weniger Energie aufwenden, um die Wärme nutzbar zu machen.

2. Jahresarbeitszahl (JAZ)

Dieser Wert beschreibt die Effizienz einer Wärmepumpe über ein Jahr im realen Betrieb. Er berücksichtigt Bedingungen wie die Außen- und Vorlauftemperaturen sowie den Wärmebedarf.

JAZ = gelieferte Wärmeenergie / eingesetzte elektrische Energie

Faustregel: Je höher die Jahresarbeitszahl, desto besser.

„Luft-Wasser-Wärmepumpen haben auch in Bestandsgebäuden eine durchschnittliche Jahresarbeitszahl von 3,4“, sagt Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe. Das heißt: Aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom werden 3,4 kWh Wärme gewonnen.

Ein erdgekoppeltes System kommt laut Weinhold in der Regel auf eine JAZ von 4,5. In manchen Gebäuden könne der Wert aber auch bei über 5 oder 6 oder noch höher liegen. Das ist dann besonders effizient.

Die JAZ muss man individuell ermitteln, dafür gibt es Online-Rechner.

Wann arbeitet eine Wärmepumpe besonders gut?

Eine Wärmepumpe lässt sich in das bestehende Heizsystem integrieren. Es hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, wie effizient das ist - und ob es sich letztlich lohnt.

Wärmepumpen arbeiten besonders effizient mit Heizsystemen, die niedrige Vorlauftemperaturen benötigen.

Fußbodenheizungen oder Wandheizungen mit einer großen Fläche sind ideal. Aber auch bei einem System mit Heizkörpern kann eine Wärmepumpe meist effizient arbeiten.

Optimal ist eine Vorlauftemperatur von 35 bis 44 Grad. Ab einer Temperatur von etwa 55 Grad sinkt die Effizienz der Wärmepumpe deutlich: Der Stromverbrauch steigt und damit steigen die Heizkosten.

Tipp: Um zu testen, ob Sie auch mit einer niedrigen Vorlauftemperatur Ihre Wunschwärme erreichen, senken Sie an Ihrer Öl- oder Gasheizung während der kalten Jahreszeit die Heizkurve auf 55 Grad ab und drehen Sie alle Heizkörper im Haus auf, rät Weinhold.

Werden die Räume warm genug? „Wenn ja, heißt das: Sie können problemlos gegen eine Wärmepumpe tauschen“, sagt Weinhold. Wenn nein, seien gegebenenfalls Maßnahmen notwendig, um das System anzupassen - beispielsweise der Tausch einzelner Heizkörper.

Technisch funktioniert eine Wärmepumpe auch mit Standard-Heizkörpern. Alte Heizkörper sind oft noch auf Vorlauftemperaturen von 60 bis 70 Grad ausgelegt. Dann kann es sinnvoll sein, diese durch moderne zu ersetzen, etwa durch sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper.

Ob ein Haus mit einer Vorlauftemperatur von 55 Grad warm genug wird, hängt darüber hinaus vom Zustand des Gebäudes ab.

Eine gute Wärmedämmung des Hauses senkt den Energiebedarf. Das gilt für jedes Heizungssystem, auch für die Wärmepumpe. Je höher ihr Stromverbrauch ist, umso stärker leidet die Wirtschaftlichkeit.

Bei sehr alten Gebäuden ist deshalb zunächst eine energetische Sanierung empfehlenswert.

Der spezifische Wärmebedarf beschreibt, wie viel Wärmeleistung ein Gebäude benötigt, um eine angenehme Raumtemperatur zu halten.

Der Bedarf lässt sich über eine Heizlastberechnung ermitteln. Das kann ein Installateur oder ein Energieberater übernehmen.

  • „Wenn man eine spezifische Heizlast von weniger als 80 Watt pro Quadratmeter (qm) hat, dann kann man sagen: Die Wärmepumpe funktioniert immer“, nennt Weinhold als Richtwert.
  • Liegt der Wärmebedarf bei 80 bis 100 Watt pro qm, kann die Wärmepumpe auch effizient laufen. Aber man braucht vielleicht größere Heizkörper, um die Vorlauftemperatur absenken zu können.
  • Bei einem Wärmebedarf über 120 Watt pro qm sollte das Haus besser erst saniert werden. Mögliche Maßnahmen: moderne Fenster, Dämmung der obersten Geschossdecke, Außenwanddämmung.

Der eigene Verbrauch spielt natürlich eine große Rolle. Wer wohnt im Haus? Eine Familie mit drei Kindern, die jeden Tag duschen und viel Warmwasser verbrauchen? Oder eine alleinstehende Person?

Und: Die Soll-Temperatur ist subjektiv. Manche müssen es überall muckelig warm mit mindestens 23 Grad haben, anderen genügen 19 bis 20 Grad. Entsprechend muss man rechnen.

Gut zu wissen: Eine Wärmepumpe kann zunächst ergänzend zu einer Gas-, Öl- oder Pelletheizung installiert werden. In diesem Hybridsystem liefert die Wärmepumpe die Grundversorgung beim Heizen sowie Warmwasser. Der Heizkessel kann dann an sehr kalten Tagen für die Spitzenlast zum Einsatz kommen. Sinnvoll wäre es, dass die Wärmepumpe schon so dimensioniert ist, dass sie nach Abschluss aller Sanierungsmaßnahmen die Heizlast allein decken kann.

„Wenn die Gasheizung dann kaputtgeht, kann man sich endgültig von ihr verabschieden“, sagt Weinhold. Die Wärmepumpe übernimmt.

In welchen Häusern funktioniert eine Wärmepumpe?

Das ist die Frage, um die sich eine große Debatte entzündet hat. Schauen wir uns die Voraussetzungen etwas genauer an.

Im Neubau sei die Wärmepumpe gesetzt, sagt Weinhold. Dort sei sie schon lange das wirtschaftlichste und effizienteste System.

Neue Häuser sind gut gedämmt und lassen sich mit niedrigen Vorlauftemperaturen heizen.

Und: Seit Anfang 2024 gilt für neu errichtete Häuser die verbindliche Nutzung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie in Bezug auf das Heizungssystem. Öl- und Gasheizung dürfen somit ohnehin nicht mehr eingebaut werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Doch arbeitet die Wärmepumpe auch in Bestandsimmobilien effizient?

„Dass eine Wärmepumpe nur im Neubau mit Fußbodenheizung funktioniert, sind Fake News“, weiß der Heizungsinstallateur Peter Küpper aus Bonn aus der Praxis.

In Häusern, die ab etwa Ende der 70er-Jahre gebaut wurden, sei die Wärmepumpe in der Regel selten ein Problem, sagt Weinhold.

Teils gebe es bereits Flächenheizungen etwa im Fußboden. Wenn nicht, lassen sich die alten Heizkörper oft durch neue ersetzen.

Je nach Definition können Häuser älter als 1977 als Altbau bezeichnet werden. In diesem Jahr trat die erste Wärmeschutzverordnung in Kraft.

Auch in solchen Gebäuden sei der Wechsel auf eine Wärmepumpe oft möglich, sagt Martin Brandis von der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Rein technisch gebe es wenige Gebäude, in denen die Wärmepumpe nicht effizient funktioniert. „Die Heizkosten können aber trotzdem sehr hoch sein, weil das Haus schlecht gedämmt ist.“

Dann empfehlen sich zuerst energetische Sanierungsmaßnahmen.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist eine teure Anschaffung.

Es gibt große Preisschwankungen. Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nennt der Branchenverband ungefähre Kosten von 30 000 Euro.

Diesen Wert kann Peter Küpper aus seiner Praxis bestätigen: „30 000 ist die Untergrenze, da muss alles optimal passen.“ Kommen ein hydraulischer Abgleich, Gartenarbeiten für den Aufbau und noch einige Heizkörper hinzu, seien es schnell 40 000 Euro.

Sole-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund der Quellenerschließung noch teurer. Sie beginnen laut Verband ab etwa 40 000 Euro.

Gut zu wissen: Eine eigene Versicherung für die Wärmepumpe braucht man nicht unbedingt. Bei den meisten Gebäudeversicherungen sei die Wärmepumpe inkludiert, sagt Weinhold. Das sollte der Hauseigentümer bei der Versicherung abfragen.

Wer die Außeneinheit der Wärmepumpe gegen Diebstahl sichern will, kann zu entsprechenden technischen Lösungen greifen.

Warum sind Wärmepumpen so teuer?

Deutschland gilt als Hochpreisland. In anderen europäischen Ländern sind Wärmepumpen deutlich günstiger, bei vergleichbarer Qualität.

Wieso das? Deutschland sei bei Heizungen immer schon teurer gewesen, sagt Küpper. Das Lohnniveau sei hoch.

Und: Die Installationsbetriebe seien oft der „Flaschenhals“, sagt Küpper. Das bedeutet, dass sie hohe Preissetzungsmacht haben. Wenn kundige Installateure Mangelware sind, steigt so der Preis.

Neben der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen und dem anfangs knappen Angebot kann auch die Förderung eine Rolle spielen. Die Logik: Wenn der Verbraucher staatlich entlastet wird, können Unternehmen die Preise erhöhen.

Martin Brandis drückt es so aus: „Wenn der Staat mit viel Geld Wärmepumpen fördert, nimmt er Einfluss auf den Markt.“ Das sei aber keineswegs als Kritik an der Förderung zu verstehen.

Peter Küpper geht davon aus, dass die Kosten für Wärmepumpen zukünftig tendenziell sinken werden. Die Betriebe würden die Montageprozesse optimieren, auch der Wettbewerb unter den Herstellern dürfte für sinkende Gerätepreise sorgen.

Welche Förderung gibt es für Wärmepumpen?

Um die Wärmewende zu unterstützen, unterstützt der deutsche Staat den Austausch der Heizung mit hohen Förderquoten:

  • Die Grundförderung beim Einbau einer neuen klimafreundlichen Heizung beträgt 30 Prozent der Kosten.
  • Klimageschwindigkeits-Bonus: Wer bis 31. Dezember 2028 seine alte fossile Heizung gegen eine Wärmepumpe austauscht, bekommt noch einmal 20 Prozent obendrauf. Eine Gasheizung muss mindestens 20 Jahre alt sein. Ab 2029 sinkt der Zuschuss alle zwei Jahre. Die Förderung gibt es nur, wenn man die Heizung freiwillig austauscht - also bevor sie kaputt ist und man sich sowieso eine neue anschaffen muss.
  • Einkommens-Bonus: Wer im Jahr auf nicht mehr 40 000 Euro zu versteuerndes Haushaltseinkommen kommt, erhält 30 Prozent.
  • Wer gleich alle drei Förderungen nutzen kann, erhält allerdings nicht 80 Prozent, sondern maximal 70 Prozent der Kosten.
  • Für die Förderung werden maximal 30 000 Euro angerechnet.

Ob die derzeitige Förderung so bleibt, lässt sich noch nicht sicher sagen. Der Bundesverband Wärmepumpe geht davon aus, dass die Förderung unabhängig von der aktuellen politischen Situation über die kommenden Jahre weiter verfügbar sein wird.

Gut zu wissen: Wer einen Antrag auf Förderung stellt, hat nach Bewilligung drei Jahre Zeit für den Einbau der Wärmepumpe. „Aber man muss bereits den Auftrag erteilt haben“, sagt Weinhold.

Lohnt sich eine Wärmepumpe wirtschaftlich?

Fürs Klima ist die Wärmepumpe gut. Sie nutzt keine fossile Energie. Bundesverband Wärmepumpe: JAZ-Rechner

Aber der Einbau kostet eben richtig viel Geld. Für viele Menschen dürfte sich die Frage stellen, ob sich der Einbau am Ende auch finanziell rechnet. Wann hat man die Kosten wieder drin, wenn man die alte Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt?

Entscheidend sind hier zwei Kostenpunkte:

1. Anschaffungskosten

Je höher die Anschaffungskosten, etwa durch den Einbau neuer Heizkörper, umso größer der Preisabstand zur Gasheizung.

Und was ist mit eventuellen Sanierungskosten?

Die Kosten für eine Dämmung oder neue Fenster seien nicht allein der Wärmepumpe zuzurechnen, findet Martin Brandis. „Die Gebäudesanierung ist Teil der Instandhaltung und hat oftmals den Zweck, Energie einzusparen. Diese Kosten werden sowieso irgendwann fällig.“

Wer die Sanierung versäumt, mindert den Wert der Immobilie.

Die Höhe der Förderung spielt eine zentrale Rolle. Nutzt man die derzeit hohe Förderung für Wärmepumpen aus, sei der Preisabstand zur nicht geförderten Gasheizung oft nicht mehr so groß, sagt Martin Brandis. „Ein Gasbrennwertkessel kostet auch 10 000 Euro. Ich rechne mit einem Unterschied von ungefähr 5000 bis 6000 Euro.“

Ob man die wieder reinholt, hängt vom zweiten Faktor ab:

2. Betriebskosten

Eine hohe Jahresarbeitszahl senkt die Kosten. Je effizienter die Wärmepumpe arbeitet, umso weniger Strom verbraucht sie. Je niedriger die Strompreise, umso rentabler ist die Wärmepumpe. Die Gaspreise werden in Zukunft nach jetzigem Stand steigen, vor allem weil sich der CO2-Preis sukzessive erhöht. Eine Wärmepumpe hält üblicherweise mindestens 15 Jahre, oft auch länger. „Es ist durchaus möglich, dass sich die Wärmepumpe innerhalb der Lebensdauer amortisiert“, sagt Energieberater Brandis.

Auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) kommt zu dem Schluss, dass eine Wärmepumpe über ihren gesamten Lebenszyklus wirtschaftlicher ist als eine Gasheizung - wenn man die Entwicklung der Preise von fossilen Brennstoffen berücksichtigt.

Die Forscher betonen aber, dass die „Eigenkapitalverfügbarkeit“ in der Praxis für viele Menschen eine große Rolle spielt.

Installateur Küpper weiß aus seiner Arbeit, dass viele in erster Linie auf die hohen Anschaffungskosten schauen. „Die Wärmepumpe ist die effizienteste Heizung, die es gibt, aber noch sind die Preise nicht so, dass die Leute uns die Bude einrennen.“

Küpper geht davon aus, dass die Nachfrage automatisch steigen wird, je günstiger der Strom für die Wärmepumpe wird.

Fazit: In vielen Fällen wird sich der Austausch der alten Heizung gegen eine Wärmepumpe auszahlen. Wünschenswert wäre es, wenn die in Deutschland hohen Strompreise sinken. Und ungünstig wäre es, wenn die Förderung stark gekürzt wird.