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Heizung einstellen

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Gas, Strom, Geld

Mit diesen Tricks sparen Sie im Haushalt Energie

Energiesparen ist das Thema der Stunde. Weniger Gas und Strom zu verbrauchen, ist nicht nur gut fürs Gewissen - sondern spart auch bares Geld. Hier kommen die besten Tipps.

Die Energiekrise wirkt sich direkt auf das Leben der Menschen aus: Gas und Strom sind deutlich teurer geworden, viele Versorger haben ihre Preise teils drastisch erhöht.

Mieter und Hausbesitzerinnen fragen sich: Wie kann ich im Haushalt mehr Energie sparen - und damit meine Kosten reduzieren?

Die gute Nachricht vorweg: Schon viele kleine Maßnahmen haben in der Summe einen großen Effekt. Hier erfahren Sie, was Sie tun können.

Warum lohnt sich Energiesparen?

Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

1. Energiesparen spart bares Geld.

Völlig logisch: Jede Kilowattstunde Gas und Strom, die Sie nicht verbrauchen, müssen Sie auch nicht bezahlen.

Gut zu wissen: Eventuell sparen Sie auch CO2-Steuer. Mit dieser Steuer werden seit 2021 fossile Brennstoffe besteuert. Im Jahr 2021 wurden pro Tonne 25 Euro fällig, bis 2025 steigt der Betrag an.

Das betrifft auch alle Hausbesitzer mit einer Öl- oder Gasheizung. Die Gasheizung in einem Einfamilienhaus beispielsweise erzeugt etwa 4 bis 5 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr.

2. Energiesparen ist gut fürs Klima.

Bei der Verbrennung fossiler Energie aus Kohle, Öl und Gas entstehen Treibhausgase wie CO2. Die Emissionen erwärmen die Atmosphäre, was zunehmend fatale Auswirkungen hat. Es kommt Experten zufolge häufiger zu Hitze, Dürren, Starkregen und Überschwemmungen.

Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist entscheidend, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Dabei ist aber auch das Reduzieren von Emissionen zentral. „Die beste Energie ist die, die wir gar nicht erst verbrauchen“, erklärt etwa die Bundesregierung.

3. Energiesparen macht uns unabhängiger.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat es gezeigt: Deutschland war abhängig von russischem Erdgas. Mehr als die Hälfte der deutschen Gasimporte stammte vor dem Krieg aus Russland.

Jetzt haben wir ein Problem: Russland hat seine Lieferungen eingestellt, Erdgas ist knapp. Deutschland muss anderswo Gas beschaffen. Daher hat Energiesparen derzeit auch eine politische Tragweite: Es macht uns unabhängiger von Russland.

Was bedeutet Energiesparen eigentlich genau?

Das funktioniert auf zwei Wegen, wie das Umweltbundesamt erklärt:

  • Effizienzsteigerung: Man erreicht die gleiche Leistung mit weniger Endenergie. Beispiele: Ihre Wohnung wird genauso warm wie vorher, dafür wird aber weniger Gas gebraucht. Ihre Waschmaschine läuft genauso oft wie früher, verbraucht aber weniger Strom.
  • Verzicht: Es wird schlicht weniger Energie verbraucht - ob in der Industrie, im Verkehr oder im eigenen Haushalt. Beispiel: Sie fahren seltener Auto oder waschen nicht mehr so häufig.

Wo kann ich beim Energiesparen ansetzen?

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, die sich auch kombinieren lassen:

  • Sie rüsten das Gebäude im Rahmen einer energetischen Sanierung nach, etwa durch die Dämmung der Fassade oder eine moderne Heizung.
  • Sie sparen im Haushalt selbst Energie - und zwar beim Heizen und Warmwasser und beim Stromverbrauch der Haushaltsgeräte.

Die energetische Sanierung ist sehr komplex und ein eigenes Thema für sich. Die meisten Maßnahmen lassen sich nicht von heute auf morgen umsetzen. Und sie kosten oft richtig viel Geld. Beim Verbrauch im Haushalt Energie zu sparen, ist deutlich einfacher.

Gut zu wissen: Wer den energetischen Zustand eines Wohngebäudes in Erfahrung bringen will, schaut in den Energieausweis. Jeder Vermieter und Verkäufer muss diesen vorlegen können.

Wie kann ich im Haushalt Energie sparen?

Verbraucherschützer, unabhängige Beratungsorganisationen wie CO2online und Branchen-Inititativen haben jede Menge Tipps. Hier finden Sie die wichtigsten - thematisch sortiert.

1. Heizen

Besonders im Winter lässt sich Energie sparen, weil nur in dieser Jahreszeit die Heizung läuft. Das erhöht den Gasverbrauch.

Mit diesen Tipps und Tricks sparen Sie Heizkosten:

  • Heizen Sie nicht mehr als nötig. Mit jedem Grad weniger sinkt der Energieverbrauch um sechs Prozent. Hier kommen Richtwerte:
  • In Wohn-, Ess-, Arbeits- und Kinderzimmer reichen 20 bis 22 Grad.
  • In der Küche reichen etwa 18 Grad.
  • In wenig genutzten Räumen wie dem Schlafzimmer reichen 16 Grad.

Einstellen lässt sich das über die Thermostate an den Heizkörpern.

Häufiges Missverständnis: Die verschiedenen Stufen (1 bis 5) sagen nichts darüber aus, wie schnell der Heizkörper einen Raum erwärmt. Sie stehen vielmehr für die Temperatur, die angepeilt wird:

  • Stufe 1: 12 Grad
  • Stufe 2: 16 Grad
  • Stufe 3: 20 Grad
  • Stufe 4: 24 Grad
  • Stufe 5: 28 Grad

„Viele kommen nach Hause und drehen die Heizung sofort auf 5, damit es schnell warm wird“, weiß Energieberater Thomas Weber aus Münster. „Aber Sie schießen damit über das Ziel hinaus.“

Auf Stufe 5 erreicht die Heizung nicht schneller die 20 Grad als auf Stufe 3. Sie heizen den Raum danach bloß weiter auf.

Wichtig: Drehen Sie immer die Heizung herunter, wenn Sie nicht zu Hause sind. Wenn Sie allerdings gar nicht oder auf weniger als 16 Grad heizen, drohen Feuchtigkeit und Schimmel.

Gut zu wissen: Wer die Heizung nie höher dreht als nötig, braucht auch keine smarten, programmbierbaren Thermostate, so der Verband Wohneigentum. Normale, moderne Thermostate reichen dann aus.

  • Entlüften Sie die Heizung. Wenn es gluckert oder der Heizkörper nicht richtig warm wird, steckt womöglich Luft darin. Das Ventil öffnen, bis Wasser austritt - dann wieder zudrehen.
  • Heizkörper nicht zustellen. Keine Möbel direkt davor stellen, nicht mit schweren Vorhängen bedecken. Die warme Luft staut sich sonst dahinter. Außerdem regelmäßig abstauben.
  • Dichten Sie Fenster und Türen ab. Bei Fenstern können Sie neue Dichtungen anbringen. Bei Wohnungs- und Haustüren lässt sich eine Dämmung anbringen, ein sogenannter Kältefeind. Alternativ tut es auch ein Türstopper, oft gesehen in Form einer Stoffschlange.
  • Lüften Sie richtig. Mehrfach am Tag einmal kurz für wenige Minuten Stoßlüften. Im Winter reichen schon jeweils drei bis fünf Minuten. Aber nicht das Fenster auf Kipp lassen.
  • Dämmen Sie die Heizkörper-Nischen. An diesen Stellen unter dem Fenster geht viel Wärme verloren. Dämmstoffplatten und -matten aus Polyurethan oder Aerogel sind eine Lösung für Heimwerker.
  • Nachts Vorhänge schließen und Rollläden herunterlassen.
  • Optimieren Sie die Heizungsanlage. Hausbesitzer sollten ihre Heizung richtig einstellen. Eine auf Ihren Alltag zugeschnittene Zeitsteuerung spart am meisten Geld.
  • Dämmen Sie die Heizungsrohre. Lassen Sie außerdem einen hydraulischen Abgleich durchführen. Oft lässt sich die Vorlauftemperatur der Anlage absenken.
  • Tauschen Sie eine alte Heizungspumpe aus. „Ein richtiger Stromfesser“, so die Verbraucherzentrale NRW. Etwa 90 Prozent Strom ließen sich mit einer hocheffizienten Pumpe sparen.

2. Kühlschrank und Gefriertruhe

  • Stellen Sie die Temperatur richtig ein: Im oberen Fach des Kühlschranks sind 7 Grad ausreichend. Jedes Grad niedriger erhöht den Stromverbrauch um 6 Prozent. Ausnahme: Sie haben oft schnell verderbliche Lebensmittel gelagert - dann sollten es 2 Grad sein. Im Gefrierschrank sind minus 18 Grad optimal.
  • Speisen abkühlen lassen, bevor diese in den Kühlschrank kommen.
  • Angesammeltes Eis sollten Sie abtauen.
  • Türen immer nur so kurz öffnen wie nötig.
  • Entstauben Sie alle halbe Jahre das Lüftungsgitter, wenn es sich um einen frei stehenden Kühl- und Gefrierschrank handelt.

3. Geschirrspüler

  • Die Maschine möglichst voll machen.
  • Eco-Programme nutzen oder niedrige Temperaturen von 45 bis 55 Grad. Dauert länger, aber spart Wasser und Energie.
  • Kurzprogramme eher vermeiden - sie brauchen mehr Wasser und Strom, weil höhere Temperaturen benötigt werden.
  • Spülen Sie nicht von Hand. Das ist laut Herstellerinitiative Hausgeräte+ im Durchschnitt etwa doppelt so teuer.

4. Waschmaschine und Wäschetrockner

  • Das Gerät ausreichend voll machen.
  • Mit niedrigen Temperaturen von 30 bis 40 Grad waschen. Für normal verschmutzte Alltagswäsche reicht das völlig aus. Ausgenommen sind Unterwäsche, Waschlappen, Spül- und Geschirrtücher. Zur Reinigung der Maschine zweimal im Monat bei 60 Grad waschen.
  • Trocknen Sie die Wäsche an der Luft - auch im Winter.
  • Falls Sie einen Trockner nutzen, stellen Sie bei der Waschmaschine einen hohen Schleudergang ein. So kommt die Wäsche gleich weniger nass aus der Maschine - und wird schneller trocken.
  • Nutzen Sie Eco-Programme: Auch die dauern länger, aber verbrauchen weniger Strom und Wasser, wie bei der Spülmaschine.

5. Kochen, Backen und Braten

  • Immer mit Deckel kochen und braten. Spart Zeit und Strom.
  • Den Wasserkocher nur mit soviel Wasser befüllen, wie Sie auch wirklich brauchen. Es empfiehlt sich, Kochwasser im Wasserkocher zu erhitzen statt im Topf - das geht viel schneller.
  • Den Wasserkocher regelmäßig entkalken. Bei einer Kalkschicht wird laut Tüv Süd bis zu 30 Prozent mehr Energie gebraucht.
  • Backen mit Umluft spart etwa 15 Prozent Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze, so die Verbraucherzentrale NRW.
  • Bei Aufläufen, Fertiggerichten, Pizza oder Kuchen aufs Vorheizen verzichten und den Ofen einige Minuten früher ausmachen.

Alltagsbeispiel: Bei einer Fertigpizza lassen sich durch Umluft ohne Vorheizen mehr als 20 Prozent Energie sparen im Vergleich zu Ober- und Unterhitze mit Vorheizen, so das Bundesministerium für Wirtschafts- und Klimaschutz (BMWK).

6. Beleuchtung

  • Licht ausschalten, wenn Sie nicht im Raum sind oder eine Lichtquelle im Zimmer nicht benötigt wird.
  • Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED ersetzen, die bis zu 90 Prozent weniger Strom verbrauchen, so die Verbraucherzentrale NRW.
  • Bei Steh- oder Tischlampen mit Schalter und Netzteil den Stecker ziehen. Die Lampen verbrauchen oft auch ausgeschaltet Strom.

7. Duschen und Warmwasser

  • Stellen Sie die Temperatur am Elektro-Durchlauferhitzer nicht zu hoch ein: Das Wasser aus dem Hahn sollte eine angenehme Temperatur haben, wenn er auf ganz heiß aufgedreht wurde - und nicht zu heiß sein. Angenehmes Bade- und Duschwasser hat 38 bis 39 Grad, was oft der mittleren Stufe am Durchlauferhitzer entspricht.

Gut zu wissen: Bei zwei Grad weniger Wassertemperatur sinkt der Stromverbrauch für die Wassererwärmung um rund sieben Prozent, so die gemeinnützige Beratungsgesellschaft Co2online.

  • Nutzen Sie einen Sparduschkopf. Die lassen nur rund fünf bis sechs Liter pro Minute durch. Bei gewöhnlichen Duschköpfen sind es zwei- bis dreimal so viel. Den Unterschied merkt man nicht.
  • Für Wasserhähne empfiehlt sich ein Strahlregler. Der mischt dem warmen Wasser noch Luft bei, was den Verbrauch senkt.

8. Putzen

  • Verzichten Sie häufiger auf heißes Wasser zum Wischen und Putzen. Oft wird das gar nicht benötigt, so das Forum Waschen. Die üblichen Verschmutzungen im Haushalt lassen sich meist mit kaltem Wasser und etwas Reinigungsmittel entfernen. Ausnahme: starke Fettflecken.

9. Eingangsbereich und Garten

  • Nutzen Sie Bewegungsmelder. Optimal geeignet für Gartenwege und Hauseingänge, aber auch für selten genutzte Kellerräume.

10. Fernseher, Handy und Unterhaltungselektronik

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) entfielen 2021 rund 28 Prozent des Stromverbrauchs in privaten Haushalten auf Computer, Fernseher, Spielkonsolen und andere Elektronik. Das war der größte Posten. Entsprechend groß ist das Sparpotenzial.

  • Nutzen Sie eine Steckerleiste, um gemeinsam genutzte Geräte wie Computer, Boxen und Drucker gleichzeitig vom Stromnetz zu nehmen. Das Gleiche gilt für Receiver, Sprachassistenten und Spielekonsolen.
  • Lassen Sie Ladegeräte für Laptop und Handy nicht weiter in der Steckdose, dort könnten sie weiter Strom verbrauchen.

Tipp: Fühlen Sie, ob das jeweilige Netzteil warm ist. Falls ja, verbraucht das Gerät weiter Strom. Schauen Sie sich hier besonders Steh- und Tischlampen, Laptops und andere Office-Geräte an.

  • Stellen Sie das Smartphone nachts in den Flugmodus. Dann müssen Sie das Gerät seltener aufladen. Allerdings macht das Handy nur einen sehr geringen Teil der Stromkosten aus.
  • Schalten Sie Spielekonsolen komplett aus.

Gut zu wissen: Viele Geräte verbrauchen trotz Aus-Knopf weiterhin Strom. Bei neueren Geräten darf eine Stand-by-Funktion laut EU-Vorgabe zwar nicht mehr als 0,5 Watt verbrauchen. Das gilt aber nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind - etwa Smart-TV, Spielkonsolen und Drucker. Also: Stecker raus.

  • Reduzieren Sie die Helligkeit von Bildschirmen etwas.
  • Falls Sie sich einen neuen Fernseher anschaffen wollen, prüfen Sie, ob es wirklich ein sehr großes Modell sein muss. Die Größe erhöht den Energieverbrauch des Geräts signifikant.

11. Arbeitsplatz im Home Office

  • Auch hier gilt: Nutzen Sie eine Steckerleiste mit Schalter.
  • Nutzen Sie Laptop statt Desktop-Computer. Die Klapprechner verbrauchen viel weniger Strom als die stationären Rechner.

Gut zu wissen: Die meisten nutzen ihren Computer ohnehin nur für Office-Programme und Surfen im Internet - und eher selten für leistungsstarke Anwendungen wie Grafik-Programme. Dann reicht ein Laptop in aller Regel völlig aus. Auch in vielen Firmen kommen oft nur noch Laptops mit Docking-Station zum Einsatz.

  • Nutzen Sie den Energiesparmodus oder besser noch den Ruhezustand, wenn Sie häufiger mal den Arbeitsplatz verlassen.

Gut zu wissen: Der Ruhezustand ist eher mit dem Ausschalten zu vergleichen. Sie sparen also gerade dann mehr Energie, wenn Sie nicht den Energiesparmodus wählen - sondern den Ruhezustand.

  • Ein Bildschirmschoner senkt den Energieverbrauch nicht.
  • Schalten Sie nachts das WLAN des Routers aus. Dafür müssen Sie den Router nicht vom Netz trennen. Nutzen Sie die Zeitsteuerung.
  • Deinstallieren Sie unnötige Funktionen und ungenutzte Programme auf dem Computer und auf dem Handy.

Gut zu wissen: Je weniger Dienste und Programme im Hintergrund laufen, desto weniger muss der Prozessor arbeiten, erklären die Verbraucherschützer. Schauen Sie etwa in die Autostart-Einstellungen und schließen Sie Apps, wenn Sie sie nicht mehr nutzen.

Wie finde ich heraus, welche Geräte echte Stromfresser sind?

Immer wieder hört man den Tipp, alte Haushaltsgeräte durch neue, besonders energieeffiziente Geräte zu ersetzen.

Keine Frage, eine alte Waschmaschine oder ein alter Kühlschrank können echte Stromfresser sein. Ob sich ein Austausch gegen ein neues Gerät lohnt, ist aber nicht pauschal zu sagen.

Sinnvoll ist zunächst herauszufinden, welche Geräte im Haushalt besonders viel Strom verbrauchen. Hier gibt es zwei Wege:

  • Sie haben noch die Unterlagen zum Gerät und entsprechende Angaben des Herstellers zum Jahresverbrauch.
  • Sie messen den Stromverbrauch selbst.

Das gelingt mit einem Energiekostenmessgerät (EKM). Dieses steckt man einfach zwischen den Stecker eines Geräts und die Steckdose. Es wird über eine App auf dem Smartphone oder am Computer gesteuert.

Sie bekommen ein solches Gerät leihweise bei Verbraucherzentralen. Im Handel kostet ein Strommesser ab etwa 10 Euro.

Gut zu wissen: Der Preis der Strommesser rechnet sich. Das zeigt eine Beispielrechnung der Stiftung Warentest, die 15 Modelle getestet hat. Ein Küchenradio (5 Watt) und eine Stereoanlage (10 Watt) verursachen demnach im Stand-by-Modus zusammen Stromkosten von etwa 45 Euro im Jahr (0,34 Euro pro Kilowattstunde). Das günstigste Gerät im Test kostete nur 9 Euro und erhielt die Note „gut“.

Tipp: Manche Messgeräte geben nicht nur den Verbrauch an, sondern auch die Stromkosten in Euro. Das kann für den Überblick helfen.

Wenn Sie den Stromverbrauch eines Geräts ermittelt haben, können Sie diesen mit einem neuen, energieeffizienten Modell im Handel vergleichen. Der Jahresstromverbrauch ist am Energieeffizienz-Label abzulesen.

Der Austausch des Altgeräts kann sich trotz eines höheren Kaufpreises für die Neuware schnell auszahlen, sagen Verbraucherschützer.

Wann lohnt sich der Austausch eines alten Geräts?

Diese Frage lässt sich aus zwei Perspektiven beantworten:

  • in klimatischer Hinsicht
  • in finanzieller Hinsicht

Aus Umwelt-Perspektive lohnt es sich in aller Regel, ein altes, aber noch funktionierendes Gerät so lange wie möglich zu nutzen. Dazu rät etwa das Öko-Institut in Freiburg. Die Herstellung neuer Produkte verbraucht mehr Energie und andere Ressourcen.

Aus finanzieller Sicht kommt es darauf an. Sie müssen durchrechnen, ob sich eine Neuanschaffung lohnt. Das geht so:

  • Schauen Sie sich den Verbrauch eines neuen Geräts an. Das Energieeffizienz-Label des Herstellers gibt dabei an, wie viele Kilowattstunden das Gerät im Jahr durchschnittlich verbraucht.
  • Prüfen Sie, wie viel Strom Ihr altes Gerät frisst. Rechnen Sie den Wert, falls selbst gemessen, ebenfalls auf ein Jahr hoch.
  • Beziehen Sie jetzt noch den Kaufpreis des Neugeräts ein und rechnen Sie nach, nach wie vielen Jahren Sie damit sparen. Je früher das der Fall ist, umso eher lohnt sich die Neuanschaffung.

Tipp: Bei defekten Geräten sollten Sie eine Reparatur erwägen. Die lohnt sich meist, wenn das Gerät eher hochwertig und noch nicht allzu sehr in die Jahre gekommen ist, so das Öko-Institut. Am Ende der zu erwartenden Lebensdauer lohnt eher ein Neukauf.

Was sagt mir das Energieeffizienz-Label?

Haben Sie sich dazu entschieden, ein altes Haushaltsgerät zu ersetzen, sollten Sie bei der Neuware auf möglichst energieeffiziente Modelle setzen. Aufschluss darüber gibt das Energieeffizienz-Label.

Seit März 2021 greift die EU-Energielabel-Verordnung. Händler müssen viele Geräte mit den Buchstaben von A bis G kennzeichnen. A ist besonders gut, G liegt am unteren Ende der Skala.

Das gilt etwa für:

  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen
  • Wäschetrockner
  • Kühl- und Gefriergeräte
  • Displays von Fernsehgeräten und Monitoren

Gut zu wissen: Durch die EU-Verordnung sind die Klassen A+++, A++ und A+ weggefallen. Sie waren einst eingeführt worden, weil die Geräte immer effizienter wurden und man die A-Kategorie entsprechend weiter differenzieren wollte. Das sorgte aber oft für Verwirrung.

Die Kennzeichnung von Lampen und Leuchten wurde im September 2021 umgestellt. Auch hier reichen die Effizienklassen nun von A bis G.

Die Gesamtkosten eines neuen Geräts setzen sich aus zwei Komponenten zusammen - dem Anschaffungspreis und den Stromkosten. Diese lassen sich anhand des Jahresverbrauchs berechnen.

Wer etwa neue Kühlschränke miteinander vergleichen möchte, kann dafür den Kühlschrank-Rechner der Verbraucherzentrale NRW nutzen.

Wie viel Energie kann ich insgesamt sparen?

Das ist naturgemäß sehr individuell und hängt vom Haushalt, dem Gebäudezustand und bisherigen Verbrauchsverhalten ab.

Laut Energieberater Thomas Weber lassen sich im Haushalt rund 30 bis 40 Prozent an Energie sparen, wenn man alle möglichen Maßnahmen zusammen nimmt. „Da bin ich an der oberen Grenze.“

Jede einzelne Maßnahme für sich mag keinen großen Unterschied machen. Doch insgesamt ist das Einsparpotenzial immens!